Bungie’s Marathon: Ein Polierter Extraction Shooter, Aber Reicht Das Aus?
Die erste Begegnung mit Bungies neuestem Spiel, Marathon, weckt gemischte Gefühle, die an eine Szene aus der Serie „Die Simpsons“ erinnern. In der Episode „Und Maggie macht drei“ zeigt Homer einen desillusionierten Daumen nach oben – ein Symbol für das Gute, das gleichzeitig Stress und möglicherweise Enttäuschung mit sich bringen kann. Trotz der hohen Erwartungen an ein Spiel vom Team hinter „Halo“ und „Destiny“ bleibt eine gewisse Skepsis über den Erfolg des Projekts.
Nach etwa acht Stunden Gameplay, in denen ich gegen Entwickler, Content Creator und Journalisten gespielt habe, verließ ich Bungies Studio in Bellevue mit dem Wunsch, mehr von diesem hochriskanten PvPvE-Multiplayer-Spiel zu erfahren. Doch während ich in die spannenden Mechaniken eintauchte, blieben Bedenken über den Inhalt des Spiels bestehen. Marathon könnte als solider Multiplayer-Shooter überzeugen, könnte jedoch an verfügbarem Content mangeln – ein ernstes Problem in der wettbewerbsorientierten Welt der Multiplayer-Spiele.
Selbst in der Alpha-Phase war die Anziehungskraft von Marathon unübersehbar. Bereits nach einem Match voller Rennen, Schießen, Looten und Extrahieren wurde deutlich, dass die Essenz des Spiels auf Bungies erstklassigem Ruf als Entwickler von Ego-Shootern basiert. Nutzer der „Halo“- und „Destiny“-Serien wissen, wie befriedigend die Spielmechanik ist. Das Gefühl, einen Gegner mit einem Nahkampfangriff zu besiegen oder eine Granate anzuheften, bleibt ein Markenzeichen der Spiele von Bungie.
Die Fortschrittsmechanik auf Loot-Basis, die Spieler in „Destiny“ fesselt, findet auch in Marathon Anwendung, jedoch innerhalb des Rahmens eines Extraction Shooters. Dieses relativ neue Genre kombiniert die Spannungen von PvP mit den Herausforderungen von Battle Royale: Spieler steigen ins Spiel ein, sammeln Ressourcen und müssen dann zu einem Extraktionspunkt gelangen, um ihre Beute in einem einzigen Leben zu sichern.