Buchreview: "Troubadour – Der fünfzehnte Fall für Bruno, Chef de police" von Martin Walker
Martin Walkers neuester Kriminalroman, "Troubadour", entführt die Leser erneut in das malerische Périgord, wo der charmante und gewissenhafte Bruno, Chef de police, in einen Strudel aus Musik, kulinarischen Genüssen und mysteriösen Morddrohungen verwickelt wird. Der fünfte Fall für Bruno, der am 26. April 2023 im Diogenes Verlag erschienen ist, ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch ein Fest für alle Sinne.
Die Geschichte beginnt mit den Vorbereitungen für das alljährliche Konzert in Saint-Denis. Die Folkband Les Troubadours, die in Spanien für Kontroversen sorgt, steht im Rampenlicht. Doch während die Vorfreude auf das Konzert steigt, gesellen sich dunkle Wolken in Form von Morddrohungen dazu. Walker gelingt es meisterhaft, die Atmosphäre eines kleinen französischen Dorfes einzufangen, in dem Tradition und Modernität aufeinandertreffen. Die lebendigen Beschreibungen der Umgebung, der kulinarischen Köstlichkeiten (wildschwein-gegrillt über offenem Feuer darf dabei nicht fehlen!) und der Gesellschaft wecken sofort die Urlaubssehnsucht und lassen den Leser in die südfranzösische Lebensart eintauchen.
Bruno ist nicht nur ein leidenschaftlicher Polizeichef, sondern auch ein echtes Multitalent: Während er versucht, den Morddrohungen auf den Grund zu gehen, jongliert er gleich mehrere Aufgaben. Ob beim Tennis-Buffet oder beim Verfolgen von Hinweisen, seine Bodenständigkeit und Menschlichkeit machen ihn zu einer sympathischen Hauptfigur, mit der man mitfiebern möchte. Die Nebencharaktere, darunter treue Freunde und Vertraute, sind ebenso liebevoll skizziert und verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe.
Walker kombiniert in "Troubadour" geschickt Gesellschaftskritik und Spannung. Der Konflikt um den Song „A Song for Catalonia“ spiegelt aktuelle politische Themen wider und regt zum Nachdenken an. Auf diese Weise erfährt der Leser nicht nur eine spannende Krimihandlung, sondern auch einen Einblick in die sozialen und kulturellen Spannungen, die Europa derzeit prägen.
Die Erzählweise ist flüssig und charmant, die Dialoge witzig und einfühlsam. Walkers außergewöhnliches Talent, die Landschaft und Kultur des Périgords darzustellen, lässt das Buch beinahe wie eine Liebeserklärung an diese Region wirken. Es ist ein Genuss, die Beschreibungen der Flora und Fauna, das Essen und die Traditionen zu lesen.
Insgesamt ist "Troubadour" ein hervorragendes Werk, das sowohl Krimi-Fans als auch Liebhaber der französischen Kultur begeistern wird. Walkers Entdeckung der menschlichen Natur und des Dorflebens macht diesen Roman zu einem Muss für jeden, der Spannung mit einem Hauch von Lebensfreude verbinden möchte. Ein gelungener Mix aus Spannung, Humor und tiefgreifender Sozialkritik – unbedingt lesenswert!
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