„Someone to Watch Over Me“ von Marie Force ist ein eindringlicher Roman, der sich mit den komplexen Emotionen von Verlust, Hoffnung und der Möglichkeit einer neuen Liebe auseinandersetzt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lexi, die fast drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes Jim die erste zaghafte Schritte zurück ins Leben wagt. Die Erzählung ist ein Berichts aus der Perspektive einer Frau, die sowohl die Belastungen des Lebens als Witwe als auch die Herausforderungen neuer Beziehungen navigieren muss.
Die Handlung entfaltet sich in einem emotionalen Spannungsfeld. Lexis Entwicklung vom Trauerbewältigungsprozess hin zu einer neuen Form von Intimität mit ihrem ehemaligen Schwarm Tom Hammett ist sowohl berührend als auch nachvollziehbar. Besonders beeindruckend fand ich, wie Force die innere Zerrissenheit von Lexi beschreibt, als sie sich mit der Möglichkeit auseinandersetzt, sich erneut zu verlieben – trotz der Angst, wieder einen geliebten Menschen zu verlieren. Tom, der durch eine gesundheitliche Krise ebenfalls in einer verletzlichen Phase steckt, bringt zusätzlich eine Schicht von Dramatik in die bereits komplexe Situation, die den Leser fesselt.
Der Schreibstil von Marie Force ist lebendig und einfühlsam. Sie gelingt es, eine Atmosphäre zu schaffen, die sowohl das Herz als auch den Verstand anspricht. Die Charaktere sind vielschichtig und gut ausgearbeitet, sodass man als Leser schnell eine Verbindung zu ihnen aufbauen kann. Die Dialoge sind authentisch und transportieren die emotionalen Nuancen auf beeindruckende Weise. Die Beziehung der Protagonisten entwickelt sich organisch, wobei jeder Schritt in die neue Dynamik überzeugend und nachvollziehbar bleibt.
Ein weiterer positiver Aspekt des Buches ist die Darstellung der Freundschaft und Unterstützung unter den „Wild Widows“. Diese Gemeinschaft bietet nicht nur emotionalen Rückhalt, sondern zeigt auch, dass es in schweren Zeiten möglich ist, neue Bindungen zu knüpfen. Dies verleiht der Geschichte eine zusätzliche Tiefe und lässt die LeserInnen erkennen, dass sie nicht alleine sind in ihren Kämpfen.
Kritisch anzumerken ist vielleicht, dass einige Themen und Wendungen des Plots dem Genre geschuldet sind und somit wenig Überraschung bieten. Dennoch gelingt es Force, diese Klischees durch individuell gezeichnete Charaktere und deren Gefühlswelten aufzufrischen und ihnen neue Frische zu verleihen.
Insgesamt ist „Someone to Watch Over Me“ ein berührender Roman, der sich tiefgründig mit Verlust und der Suche nach einem neuen Lebenssinn auseinandersetzt. Leserinnen und Leser, die an Themen von Trauer, Liebe und Neuanfang interessiert sind, werden hier auf ihre Kosten kommen. Ich empfehle das Buch all jenen, die nach einer bewegenden und emotionalen Lektüre suchen, die zum Nachdenken anregt und gleichzeitig Hoffnung auf eine positive Wende bietet.
Für mein Leseerlebnis vergebe ich 4 von 5 Sternen.
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