Rezension zu „Rostiges Grab“ von Anders de la Motte
Wie sehr kann ein Buch einen in seinen Bann ziehen? Die Antwort auf diese Frage findet sich in den Seiten von Anders de la Mottes neuestem Krimi „Rostiges Grab“. Als ich das Buch aufschlug, war ich sofort gefangen – nicht nur von der düsteren Atmosphäre, sondern auch von den komplexen Figuren und der beklemmenden Handlung.
Handlung:
Im dritten Fall für die ehrgeizige Ermittlerin Leo Asker steht eine Beförderung vor der Tür, doch das Schicksal hat andere Pläne: Ein Cold Case, der längst vergessen schien, holt sie ein. Zehn Jahre nach dem mysteriösen Mord an einer Frau wird ein Finger, der bisher als verloren galt, entdeckt. Dies führt Leo und ihren Partner, den Lost-Place-Experten Martin Hill, in den unheimlichen Wald Rostskogen, wo mythische Legenden und dunkle Geheimnisse darauf warten, ans Licht zu kommen.
Charaktere und Stil:
Leo Asker ist eine beeindruckende Protagonistin: stark, aber auch verletzlich, ein perfektes Gleichgewicht, das sie so realistisch und sympathisch macht. Martin Hill bringt die nötige Prise Humor in die düstere Geschichte, was das Lesevergnügen noch steigert. de la Motte hat eine Art, seinen Lesern die Nerven zu kitzeln – der Schreibstil ist packend und lässt einen nicht los. Jeder Satz trägt zur unheimlichen Stimmung bei und lässt die Leser:innen die Kälte des Waldes förmlich spüren. Das Tempo ist rasant, und die Wendungen halten einen in Atem. Plötzlich fragt man sich: Wer ist hier der wahre Bösewicht?
Eingestreute Gedanken:
Ich musste mehrmals innehalten, um den spannenden Wendungen zu folgen. Woher kommen diese uralten Mythen, die de la Motte so geschickt in die Handlung einwebt? Es ist beeindruckend, wie der Autor eine Welt erschafft, in der die Grenzen zwischen Realität und Übernatürlichem verschwimmen. Doch es gibt auch Augenblicke, in denen die Geschichte ein wenig den Faden verliert. Manche Handlungsstränge hätten gerne etwas zügiger aufgelöst werden können.
Fazit:
„Rostiges Grab“ ist ein packender skandinavischer Noir, der nicht nur Krimifans begeistert. Der nagende Zweifel und die schaurigen Geschichten um den Rostskogen machen diesen Fall für Leo Asker zu einer fesselnden Lektüre. In Anbetracht der Atmosphäre, der komplexen Charaktere und der spannenden Handlung vergebe ich 4 von 5 Sternen. Perfekt für alle, die sich in düstere Geschichten verlieben können!