Rezension zu „Rosebank Rock“ von Mara Laue
In „Rosebank Rock“ nimmt Mara Laue die Leser mit auf eine fesselnde Reise durch das schillernde, aber auch dunkle Edinburgh, wo der tragische Selbstmord des Rockstars Jason Sempiternal den Ausgangspunkt einer spannenden Kriminalgeschichte bildet. Die Geschichte entfaltet sich gegen die Kulisse einer Stadt, die voller Geheimnisse und Geschichten steckt, und in der Musik und Schattenseiten eng miteinander verwoben sind.
Im Zentrum des Geschehens steht die Privatermittlerin Rowan Lockhart. Zwar ist sie in der Welt des Verbrechens und der Ermittlungen zu Hause, doch Laue gelingt es meisterhaft, Rowan als dreidimensionale Figur zu zeichnen. Ihre Unerschrockenheit und Hartnäckigkeit im Streben nach der Wahrheit wird von einer verletzlichen Seite begleitet, die sie menschlich und nahbar erscheinen lässt. Diese vielschichtige Charakterdarstellung wird durch die Interaktionen mit Inspector Bill Wallace ergänzt, dessen stoische Art und scharfer Verstand Charlotte ideal in ihrer Suche nach Antworten unterstützt, aber auch immer wieder herausfordert.
Der Stil von Mara Laue ist lebhaft und einladend, ohne dabei den Fokus von der intensiven Handlung abzulenken. Sie schafft es, die Atmosphäre Edinburghs so einzufangen, dass man die Straßen, die Pubs und die geheimnisvollen Ecken der Stadt förmlich vor sich sieht. Mit einem scharfen Wortwitz und teilweise ironischen Einschüben bleibt die Erzählung dynamisch und lässt der Spannung Raum, sich gleichmäßig aufzubauen. Dabei gelingt es der Autorin, die verschiedenen Facetten der Musikszene zu beleuchten, deren Glanz und Glamour ebenso wie die dunklen Abgründe, die sich darunter verbergen.
Die Ermittlungen von Rowan und Wallace sind geprägt von Intrigen und Wendungen, die den Leser stets auf Trab halten. Insbesondere die Frage nach dem verschwundenen Manuskript von Jason Sempiternal stellt sich als gelebte, treibende Kraft der Handlung heraus. Laue trifft den richtigen Ton, wenn sie sich mit Themen wie Erpressung, Ruhm und den schmerzlichen Konsequenzen der Vergangenheit auseinandersetzt. Durch Rückblenden und Hinweise auf Jasons letzten Song wird das Rätsel um die Wahrheit immer vielschichtiger und lässt den Leser gelegentlich in die eigenen Überlegungen und Spekulationen eintauchen.
„Rosebank Rock“ ist ein Werk, das weit über die Grenzen eines typischen Krimis hinausgeht. Es ist eine Erzählung über Verlust und die Suche nach Erkenntnis, die ihre Protagonisten in die tiefsten Abgründe menschlicher Psyche führt. Mara Laue gelingt es, mit ihrer kunstvollen Erzählsprache und den überraschenden Wendungen einnehmende Spannung zu erzeugen, die das Lesen zu einem wahren Vergnügen macht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Buch eine lohnenswerte Lektüre für alle ist, die ein Gespür für vielschichtige Charaktere und komplexe, spannende Handlungen mit einer Prise Musik und Edinburgh-Flair schätzen. Mara Laue liefert uns nicht nur einen Krimi, sondern auch eine Reflexion über die Suche nach Wahrheit und der Unmöglichkeit, der Vergangenheit zu entkommen.
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