„On the Ice“ von Amy Aislin entführt die Leser in die Welt des Eishockeys, einer Arena voller Kämpfe, sowohl auf als auch abseits des Eises. Hier treffen zwei sehr unterschiedliche junge Männer aufeinander, deren Leben durch ihre Ambitionen, geheimen Wünsche und die Schwere von Erwartungen geprägt ist.
Mitch Greyson, ein zielstrebiger College-Student und Hockeytalent, jongliert mit einem harten Zeitplan aus Training, Studium und Nebenjobs, während er gleichzeitig mit einem gebrochenen Arm und drohenden Studienproblemen kämpft. Dieser Druck, der auf seinen Schultern lastet, zeigt sich in seiner frischen, oft schlagfertigen Art – ein Cocky Kid, der mit einem Sportlerherz für den Traum lebt, in der NHL Fuß zu fassen. Doch anstatt sich nur auf den Leistungssport zu konzentrieren, beginnt er, eine unerwartete Verbindung zu Alex Dean, einem verletzten NHL-Verteidiger, aufzubauen.
Alex, der die Stille seiner Verletzungszeit nutzt, um sich um seinen kranken Großvater zu kümmern und ein Buch zu schreiben, ist zu Beginn der Geschichte ein durch und durch gefasster Charakter. Doch wie sich die Seiten winden, entfalten sich seine innere Zerrissenheit und Ängste. Als Mitch in sein Leben tritt, merkt Alex schnell, dass der Drahtseilakt zwischen seiner eigenen Identität und seiner Karriere komplizierter ist, als es den Anschein hat. Die Chemie zwischen diesen beiden Männern ist greifbar, intensiv und lässt die Frage nach dem „Was wäre, wenn?“ mehr Raum, als sie vielleicht haben sollten.
Aislin schafft es, die Interaktion zwischen Mitch und Alex so lebendig und authentisch zu gestalten, dass man als Leser oft das Gefühl hat, ein heimlicher Zuschauer ihrer gemeinsamen Momente zu sein. Der Dialog sprüht förmlich vor Witz und Intimität, und die künstlerische Darstellung von Unsicherheiten und Sehnsüchten ist durchweg überzeugend. Eine besondere Stärke des Buches ist die sensible Erkundung von Identität und gesellschaftlichen Erwartungen, die nicht immer einfach sind, gerade in einer Welt, die oft mit Vorurteilen behaftet ist.
Auf stilistischer Ebene überzeugt Aislin durch einen klaren, einladenden Schreibstil, der es dem Leser ermöglicht, sich schnell in die Gedanken und Emotionen der Charaktere hineinzuversetzen. Die Dynamik zwischen der sportlichen Herausforderung und dem persönlichen Wachstum ist spannend und gut ausgearbeitet, und die Beschreibungen der Eishockey-Spiele bringen ein zusätzliches Maß an Spannung mit sich.
„On the Ice“ ist eine Geschichte über das Streben nach Träumen, das Finden von Identität und die Kraft der Liebe, die sich trotz äußerer Hindernisse behaupten kann. Mit viel Feingefühl und einer Prise Humor schafft Amy Aislin eine augenöffnende Erzählung, die nicht nur unterhält, sondern auch nachdenklich stimmt. Während die Herausforderungen, denen sich Mitch und Alex stellen müssen, nicht immer einfach sind, lädt das Buch dazu ein, zu glauben, dass die besten Dinge, wie eine außergewöhnliche Liebe, oft in den unwahrscheinlichsten Momenten entstehen.