Rezension zu „Mama, bitte lern Deutsch“ von Tahsim Durgun
Wenn ich an Bücher denke, die das Herz berühren und den Verstand herausfordern, landet „Mama, bitte lern Deutsch“ an erster Stelle. Tahsim Durgun nimmt uns mit auf eine Reise, die so viele Facetten des Lebens in Deutschland beleuchtet – und das nicht nur aus der Perspektive eines jungen Menschen mit Migrationsgeschichte, sondern auch aus der sehr persönlichen Sicht eines Sohnes, der in schwierigen Zeiten für seine Mutter einsteht. Ein echter Glücksgriff!
Die Geschichte folgt Tahsim, einem Jugendlichen, der, noch bevor er die Grundschule abschließt, zur Stimme seiner Mutter wird. Er übersetzt beim Arzt, interpretiert behördliche Dokumente und bewältigt die kleinen, oft unsichtbaren Schlachten des Alltags in einem Land, das ihm nur teilweise ein Zuhause bietet. Und während ich diese Sätze lese, spüre ich förmlich die Last der Verantwortung, die ihm auf den Schultern liegt. Es ist herzzerreißend und kraftvoll zugleich.
Durguns Schreibstil ist erfrischend und direkt. Mit scharfer Intelligenz und einer Prise zynischen Humors geht er an die Themen heran, die so viele von uns betreffen. Er entblättert die Absurdheit der deutschen Bürokratie und zeigt gleichzeitig den tiefen Respekt für die Lebensleistung seiner Mutter. Die Sprache ist poetisch, vielseitig und gefühlvoll – ich habe oft schmunzeln müssen, aber ebenso oft über die ernsten Themen nachgedacht, die er aufgreift.
Besonders gefallen hat mir, wie authentisch die Charaktere sind. Tahsim selbst ist ein vielschichtiger Protagonist, der mit seinem Witz und seiner Empathie nicht nur die Herausforderungen seiner Jugend meistert, sondern auch die Herzen der Leser:innen öffnet. Seine Mutter repräsentiert all die stillen Heldinnen, deren Geschichten oft ignoriert werden – und das macht es umso wichtiger, diese Stimme zu hören.
Ein kleiner Kritikpunkt? Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass Durgun ein paar Themen etwas ausführlicher behandelt hätte. Manchmal fühlt sich die Tiefe der einzelnen Geschichten fast zu kurz an, und ich hätte gerne noch mehr erfahren. Aber hey, das ist ein gutes Zeichen: ich wollte einfach mehr!
Im Fazit: „Mama, bitte lern Deutsch“ ist nicht nur ein Buch über Migration und Identität; es ist ein eindringliches Plädoyer für das Verständnis und die Akzeptanz der Vielfalt, die unsere Gesellschaft prägt. Ein absolutes Must-Read für alle, die das Herz und die Seele der postmigrantischen Gesellschaft verstehen möchten.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5 von 5 Sternen) – Lass dich von Durguns Worten mitreißen und öffne dein Herz für die Geschichten, die uns alle betreffen!
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