Buchreview: "Kommissarin Stein und die Mörder-Mama: Hamburg-Krimi" von Martin Barkawitz
Mit "Kommissarin Stein und die Mörder-Mama" gelingt Martin Barkawitz ein spannungsgeladener Einstieg in die Welt des Hard-boiled-Krimis, der sich durch einen intensiven Schreibstil und vielschichtige Charaktere auszeichnet. Der Roman, der am 04.09.2024 erschienen ist, nimmt die Leser mit auf eine düstere Reise durch das pulsierende Hamburg, wo Verbrechen und Intrigen in einem gefährlichen Spiel um Macht und Ruhm miteinander verwoben sind.
Von der ersten Seite an zieht Barkawitz die Leser in seine Geschichte hinein. Das düstere Bild des nachtschwarzen Aurus Senat, der langsam auf die Hamburgische Staatsoper zurollt, lässt ein Gefühl der Anspannung aufkommen. Die Fotoreporter, die ahnungslos mitten in der Gefahr stehen, werden zum Symbol für die Alltäglichkeit, die in schockierende Tragödien münden kann. Diese Eröffnungssequenz – die unmissverständlich die Kluft zwischen öffentlicher Wahrnehmung und geheimen Machenschaften verdeutlicht – ist nur der Anfang eines packenden Thrillers.
Kommissarin Stein ist eine Protagonistin, die sowohl Stärke als auch Verletzlichkeit verkörpert. Barkawitz gelingt es, ihr Charakterbild detailreich zu zeichnen, indem er ihre inneren Konflikte und beruflichen Herausforderungen beleuchtet. Ihre Suche nach der Wahrheit konfrontiert sie nicht nur mit äußeren Feinden, sondern auch mit ihrer eigenen Vergangenheit, was den Roman zusätzlich emotional auflädt. Die Dynamik zwischen Stein und den anderen Charakteren, insbesondere den antagonistischen Kräften, verstärkt den Spannungsbogen und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Die Kulisse Hamburgs wird von Barkawitz eindrucksvoll dargestellt. Die Stadt wird nicht nur als Schauplatz, sondern fast als lebendiger Akteur wahrgenommen. Die verschiedenen Facetten der Metropole, von der glitzernden Oberflächlichkeit bis zu düsteren Hinterhöfen, tragen zur dichten Atmosphäre des Romans bei.
Martin Barkawitz hat mit "Kommissarin Stein und die Mörder-Mama" einen fesselnden Krimi geschaffen, der sowohl Liebhaber des Genres als auch neue Leser in seinen Bann ziehen wird. Seine Fähigkeit, die Spannung kontinuierlich zu steigern und Wendungen einzuführen, die den Leser unvorbereitet treffen, macht ihn zu einem spannenden Vertreter der aktuellen Kriminalliteratur.
Abschließend lässt sich sagen, dass Barkawitz mit dieser Geschichte nicht nur ein packendes Lesevergnügen bietet, sondern auch wichtige gesellschaftliche Themen, wie die Schattenseiten von Ruhm und die Frage nach Moral in einer korrupten Welt, aufgreift. Ein absolutes Muss für Krimi-Fans und solche, die es werden wollen!
