Buchreview: „It all comes back to you“ von Melissa Wiesner
„It all comes back to you“ ist ein gefühlvoller Liebesroman, der die Leser auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt. Melissa Wiesner gelingt es, die komplexen Charaktere Anna und Gabe so lebendig und einfühlsam zu zeichnen, dass man sich sofort in ihre Geschichte hineingezogen fühlt.
Anna ist eine starke Protagonistin, geprägt von ihrer schwierigen Vergangenheit. Ihre Klugheit und der unaufhörliche Wille, ihre Wunden zu heilen, machen sie zu einer sympathischen Figur, mit der man sich leicht identifizieren kann. Im Kontrast dazu steht Gabe, der Überflieger mit einer liebevollen Familie. Diese unterschiedlichen Hintergründe verstärken das Gefühl von „opposites attract“, was die Dynamik zwischen den beiden umso fesselnder macht.
Die Geschichte beginnt an der Universität von Pittsburgh, wo Anna und Gabe gezwungen sind, für ein Projekt zusammenzuarbeiten. Diese Erzählweise ermöglicht es, die Entwicklung ihrer Beziehung langsam, aber stetig zu beobachten. Der „slow burn“-Ansatz ist besonders gelungen; die schrittweise Annäherung der beiden Protagonisten weckt das Verlangen und lässt den Leser bis zur letzten Seite mitfiebern.
Wiesner versteht es, emotionale Konflikte und Geheimnisse geschickt zu platzieren, was der Geschichte zusätzliche Tiefe verleiht. Der Streit zwischen Anna und Gabe, der durch eine Entdeckung über Annas Vergangenheit ausgelöst wird, führt zu einem Schnitt in ihrer Verbindung, der über 15 Jahre hinweg nachhallt. Dieses Zeitspiel erweist sich als besonders wirkungsvoll, da es die Entwicklung der Charaktere und ihrer umgebenden Umstände beleuchtet.
Die Rückkehr Annas nach Pittsburgh und die Frage, ob sie Gabe ihr größtes Geheimnis anvertrauen kann, sorgen für reichlich Spannung und emotionale Wucht. Beide erzählen nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern zeigen auch, wie Liebe und Vertrauen in einer Beziehung aufgebaut und immer wieder neu getestet werden müssen.
Der Schreibstil von Wiesner ist flüssig und bildhaft, was das Lesen zu einem Genuss macht. Positiv hervorzuheben ist auch die authentische Darstellung der Zwischenmenschlichkeit und der Herausforderungen, die das Erwachsenwerden mit sich bringt. Die Tropes – „friends to lovers“ und „college romance“ – werden gekonnt eingesetzt, ohne dass die Geschichte klischeehafte Züge annimmt.
„It all comes back to you“ ist eine Hommage an die Liebe und die Kraft der Vergebung. Es ermutigt die Leser, die eigenen Geheimnisse und Verletzungen nicht zu verstecken, sondern diesen eine Stimme zu geben. Wer die Werke von Colleen Hoover und Dani Atkins schätzt, wird mit diesem Buch auf seine Kosten kommen.
Fazit: Ein wunderschöner, berührender Liebesroman, der lange im Gedächtnis bleibt. Für alle Romantiker und Liebhaber emotionaler Geschichten ein absolutes Muss!