Buchrezension: G. F. Unger Sonder-Edition 300 – „Die Ranch am Raton Pass“
In der neuen Sonder-Edition von G. F. Unger, „Die Ranch am Raton Pass“, wird der Leser auf eine spannende Reise in die raue und faszinierende Welt des amerikanischen Westens entführt. Die Veröffentlichung, die am 10. August 2024 erscheint, darf für Liebhaber des Genres – insbesondere Fans von Western-Belletristik – nicht fehlen.
Der Protagonist Jim Bates hat einen langen und beschwerlichen Weg hinter sich. Schon zu Beginn wird klar, dass sein Lebensweg von schicksalhaften Begegnungen und Herausforderungen geprägt ist. Die Eröffnungsszene, in der Jim mit einem wilden Bullen konfrontiert wird, setzt den dramatischen Ton des Romans und zeigt die rohe Kraft der Natur sowie die Wildheit des Westerndaseins. Unger gelingt es meisterhaft, die Spannung und das Gefühl von Gefahr einzufangen, was den Leser sofort in die Geschichte hineinzieht.
Jim Bates ist nicht nur ein einfacher Rancher; er ist ein Überlebenskünstler und ein Mensch, der aus seinen Erfahrungen lernt. Sein Gedächtnis, das ihn an seine Kampf- und Gründungsgeschichte erinnert, dient als interessantes Narrativ-Element, das Rückblenden und Gegenwart gekonnt miteinander verwebt. Die Entwicklung seiner Ranch aus einer bloßen Pferdewechselstation zu einem florierenden Hof wird lebhaft geschildert und lässt den Leser die Mühen und Freuden des Lebens in der Wildnis nachvollziehen.
Die sprachliche Gestaltung Ungers ist ebenso bemerkenswert. Mit einem leichtgängigen und bildhaften Schreibstil gelingt es ihm, die Szenerie und die Charaktere lebendig werden zu lassen. Man kann beinahe den Staub der Prärie fühlen und die Winde hören, die über die Weiten des Raton Pass wehen. Die kurzen, prägnanten Dialoge tragen zur Authentizität der Figuren bei und sorgen für eine temporeiche Erzählweise.
Ein weiteres Highlight des Buches ist die authentische Darstellung des Lebens als Rancher. Unger thematisiert sowohl die Herausforderungen, wie den Umgang mit der Natur und die Tücken des Rinderzyklus, als auch die ständige Bedrohung durch Räuber und andere feindliche Elemente. Dies verleiht dem Buch nicht nur Tiefe, sondern regt auch zum Nachdenken über die damaligen Lebensumstände an.
Für gerade einmal 1,99 € bietet „Die Ranch am Raton Pass“ eine fesselnde Lektüre, die sowohl nostalgische Western-Fans als auch Neulinge im Genre ansprechen dürfte.
Insgesamt ist G. F. Ungers neuester Roman eine gelungene Hommage an den Wilden Westen und die Menschen, die ihn besiedelten. Die Mischung aus Abenteuer, persönlichen Kämpfen und eindrucksvoller Kulisse macht dieses Buch zu einem empfehlenswerten Lesevergnügen, das lange im Gedächtnis bleibt. Es ist ein klarer Beweis dafür, dass die Geschichten des Westens zeitlos sind – und man kann es kaum erwarten, das nächste Abenteuer von Jim Bates zu erleben.