Das Buch „Erschütterungen: Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht“ von Joachim Gauck und Helga Hirsch ist ein sehr eindrücklicher Weckruf in Zeiten, in denen unsere liberale Demokratie sowohl von außen als auch von innen erschüttert wird. In dem Buch gehen die Autoren der Frage nach, warum das Vertrauen vieler Bürger in unsere Demokratie in den letzten Jahren erschüttert wurde.
Besonders interessant ist die Auseinandersetzung mit den autoritären und libertären Dispositionen in Krisenzeiten. Die Autoren zeigen auf, welche Rolle diese in der Bedrohung unserer Demokratie spielen. Zudem wird diskutiert, wie viel Einwanderung eine Demokratie verträgt und wie dies mit den liberalen Freiheiten in Einklang gebracht werden kann.
Besonders beeindruckend ist die persönliche Perspektive von Joachim Gauck, der sowohl als ehemaliger Bundespräsident als auch als Bürger tiefe Einblicke in die Erschütterungen unserer Demokratie gibt. Durch seine Erfahrungen wird deutlich, wie viele Gewissheiten über die Stabilität unserer Demokratie in den letzten Jahren verloren gegangen sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den das Buch behandelt, ist die Ostpolitik in Bezug auf Russland. Gauck und Hirsch kritisieren die einseitige Ausrichtung auf die Prinzipien „Frieden vor Freiheit“ und „Wandel durch Handel“. Sie zeigen auf, dass diese Politik dazu geführt hat, dass wir heute vor den Scherben stehen.
Insgesamt ist „Erschütterungen“ ein äußerst lesenswertes Buch, das einen Weckruf für unsere Demokratie darstellt. Die Autoren bieten eine fundierte und differenzierte Analyse, die zur Reflexion und Diskussion anregt. Sie zeigen auf, wie wir unsere liberalen Freiheiten verteidigen und eine wehrhafte Demokratie werden können. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zur aktuellen politischen Diskussion und sollte von jedem gelesen werden, der sich für den Zustand und die Zukunft unserer Demokratie interessiert.