Entscheidung in Kiew von Karl Schlögel
Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, dass ein Buch einfach leise zu dir spricht? So ging es mir mit „Entscheidung in Kiew“. Beim Lesen trifft einen die emotionale Wucht der Erzählung wie ein Schlag in die Magengrube – und das ist nicht übertrieben! Karl Schlögel hat es geschafft, die Seele der Ukraine in Worte zu fassen und sie mit all ihrer Komplexität ins Licht zu rücken.
Was ist die Quintessenz der Handlung? Im Mittelpunkt steht die unerbittliche Frage nach der Identität der Ukraine, die durch den Konflikt mit Russland schmerzlich auf die Probe gestellt wird. Schwergewichte wie Kiew, Lemberg und Odessa werden nicht nur geografisch, sondern auch emotional und kulturell durchleuchtet. Schlögel zeichnet ein Bild der Ukraine als einen Ort, dessen Eigenständigkeit und Vielfalt beschützt und gefeiert werden müssen – und das in einer Zeit, in der diese Werte ernsthaft bedroht sind.
Die Charaktere – ja, es sind die Städte selbst, die als Protagonisten erscheinen – sind lebendig und eindringlich. Aus jeder Seite spricht die Leidenschaft für ein Land, das für seine Unabhängigkeit kämpft. Die Erzählweise von Schlögel ist klar, prägnant und zugleich eindringlich, was dem Leser immer wieder zeigt: Hier geht es um mehr als nur geopolitische Themen; es geht um das Herz und die Seele der Menschen.
Was mir besonders gefallen hat? Die Art und Weise, wie Schlögel das historische und kulturelle Erbe der Ukraine einfängt. Er vermischt historische Fakten mit persönlichen Anekdoten auf eine Weise, die das Buch zu einer Art Zeitreise macht, die man nicht hinter sich lassen kann – und das, obwohl wir alle wissen, dass die Realität oft düster ist. Ich erwischte mich dabei, dass ich immer wieder innehalten musste, um über die Weiterungen nachzudenken, die Schlögel aufwarf.
Natürlich gibt es auch kleine Kritikpunkte: Manchmal fühlte ich mich beim Dichten von Gedankensprüngen verloren. Das könnte vor allem für Leser, die an einen geradlinigeren Erzählstil gewöhnt sind, herausfordernd sein. Aber hey, wer öffnet sich nicht gerne für etwas Neues?
Fazit? „Entscheidung in Kiew“ ist ein Buch, das nicht nur informiert, sondern auch berührt. Es ist ein eindrucksvoller Aufruf, sich für die Ukraine und ihre Menschen einzusetzen. Wer Geschichte, Politik und Herzblut sucht, der wird hier definitiv fündig. Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen – es ist ein Muss für jede Bibliothek!