Rezension zu „Ein Schimmern am Berg“ von Lenz Koppelstätter
Wenn du denkst, Krimis können nicht auch mal erholsam sein, dann lass dich vom neuen Fall des charmanten Ermittlerduos Commissario Grauner und Ispettore Saltapepe eines Besseren belehren! Lenz Koppelstätter entführt uns in „Ein Schimmern am Berg“ auf eine spannende Reise durch das idyllische Südtirol, wo das Panorama der Berge nicht nur wunderschön, sondern auch fatal inszeniert ist.
Worum es geht:
Eine tote Bildhauerin, die mit geheimnisvollen Marmorblöcken und Marillen in mysteriöse Verwicklungen verstrickt ist, weckt die Ermittler aus ihrer Alltagsroutine – und das mit einem fesselnden Mix aus regionalen Köstlichkeiten und internationalen Verbindungen. Während Grauner vor einer grausam zugerichteten Leiche steht, machen die sehr lebendigen und durchaus amüsanten Figuren das Buch zu einem echten Genuss. Besonders die Beziehung zwischen Grauner und Saltapepe, die mal humorvoll, mal ernst wirkt, bringt die nötige Würze in die Geschichte. Gleichzeitig bietet die Handlung unerwartete Wendungen, die das gesamte Dorf auf einen Prüfstand stellen und am Ende mehr als nur einen Mordfall offenbaren.
Schreibstil und Atmosphäre:
Koppelstätter hat einen leichtfüßigen und frischen Schreibstil, der dich durch die Seiten fliegen lässt. Seine Fähigkeit, Szenen mit schillernden Beschreibungen zum Leben zu erwecken, sorgt dafür, dass man die Sonne über den Marmorsteinbrüchen Südtirols auf der Haut spürt und den Duft der Marillen bis ins eigene Wohnzimmer bringt. Die Dialoge sind spritzig und laden zum Schmunzeln ein. Koppelstätter schafft es, mit einem scharfen Blick für Details und einer Prise Humor, selbst die grimmigsten Stellen des Krimis aufzulockern.
Kritik:
Natürlich gibt es auch den ein oder anderen kritischen Punkt: Ab und zu schielt die Story vielleicht ein bisschen zu oft in die Klischeekiste – die Vorstellung vom aufmerksamen Dorfbewohner, der immer alles zu wissen scheint, ist nicht ganz neu. Auch könnten einige Nebenfiguren mehr Tiefe vertragen. Aber das sind wirklich kleine Störfaktoren im Gesamtbild.
Fazit:
„Ein Schimmern am Berg“ ist nicht nur ein Krimi, sondern eine Einladung, mit Grauner und Saltapepe auf Erkundungstour zu gehen – durch ein Südtirol, das nicht nur von Mord und Totschlag, sondern auch von Menschlichkeit und Humor geprägt ist. Wenn du Lust auf einen kurzweiligen und unterhaltsamen Krimi hast, der das Herz erwärmt und gleichzeitig packend ist, dann ist dieses Buch ein absolutes Muss! ⭐⭐⭐⭐½ (4,5 von 5 Sternen)