EAST. Welt ohne Seele von Jens Henrik Jensen – Ein emotionaler Thriller mit Schatten der Vergangenheit
Stell dir vor, du stehst an einem kalten, nebligen Morgen in Krakau und die Welt um dich herum erscheint düster und bedrohlich, während sich in deinem Inneren ein Sturm aus Trauer und Wut zusammenbraut. So fühlt sich das Debüt der neuen Trilogie von Jens Henrik Jensen an. „EAST. Welt ohne Seele“ ist nicht nur ein Thriller, sondern auch eine emotionale Reise voller Verzweiflung und gebrochener Träume.
Die Handlung dreht sich um Jan Jordi Kazanski, einen CIA-Agenten, dessen Leben nach dem gewaltsamen Tod seiner Frau und Tochter merklich aus den Fugen geraten ist. Was folgt, ist eine düstere und spannende Mission zurück in den Dienst, wo er in das undurchsichtige Krakau der 90er Jahre geschickt wird, um einer mysteriösen Figur, bekannt als „Die Witwe“, auf die Spur zu kommen. Hier prallen die Mächte des Guten und des Bösen aufeinander, und wir erfahren hautnah, wie sehr die Schatten der Vergangenheit einen Menschen beeinflussen können. Wow, was für ein Aufhänger!
Kazanski ist ein gebrochener Held – ein Charakter, der mit seinen inneren Dämonen kämpft und dabei auch nicht davor zurückschreckt, sich dem Alkohol zu hingeben. Jensen hat ein talentiertes Gespür für komplexe Figuren, und das merkt man auch in der charakterlichen Tiefe, die Kazanski ausstrahlt. Man kann ihm nicht anders als Sympathie entgegenbringen, selbst wenn seine Entscheidungen nicht immer verständlich sind. Es ist dieser Mix aus Dunkelheit und Hoffnung, der die Geschichte so packend macht!
Der Schreibstil von Jensen ist direkt und fesselnd, und er versteht es, eine packende Atmosphäre zu kreieren. Seine Beschreibungen sind lebendig, und die Dialoge knisternd. Ich fand mich oft am Buch festgehalten, wollte mehr über die geheimnisvollen Hintergründe erfahren und gleichzeitig mit Kazanski lernen, wie man im Chaos überlebt. Es gab Momente, die mir den Atem raubten und mich zum Nachdenken anregten. „Die Witwe“? Umwerfend mysteriös! Ich fühlte mich oft wie ein Detektiv, der verzweifelt sucht, um das Puzzle zu vervollständigen.
Kritik muss jedoch auch sein: Während das Potenzial der Story enorm ist, gibt es Phasen, in denen sich die Handlung etwas zieht und man sich fragt, wo die Wendungen bleiben. Ein paar Verwirrungen in den Handlungssträngen sind da auch nicht ausgeschlossen. Vielleicht hätte der eine oder andere Strang etwas gestrafft werden können, um das Tempo zu halten.
Insgesamt bietet „EAST. Welt ohne Seele“ von Jens Henrik Jensen eine fesselnde Mischung aus Spannung und emotionalem Tiefgang. Für alle, die sich in die Abgründe der menschlichen Seele und in die dunklen Ecken der Welt der Geheimdienste stürzen wollen, ist dieses Buch definitiv ein Muss. Es bleibt die Frage: Kann Kazanski die Schatten seiner Vergangenheit hinter sich lassen? Das müsst ihr selbst herausfinden!
Fazit: Ein packender Thriller, der Emotionen weckt und den Leser auf eine spannende Reise durch Krakau mitnimmt. Ein gelungener Auftakt, der hoffentlich in den Folgebänden noch mehr Höhenflüge erlebt. ⭐⭐⭐⭐ (3,8 von 5 Sternen)