Rezension zu „Die Kryptografin“ von Hanna Aden
Wenn ein Buch mich gleich in seinen ersten Seiten umarmt und nicht mehr loslässt, dann hat es definitiv etwas Besonderes. „Die Kryptografin“ ist genau so ein Roman, der von der ersten Zeile an fesselt und mich in die faszinierende Welt der Mathematik und Geheimdienstarbeit in den 1950er Jahren entführt.
Worum geht’s?
Wir begleiten die mutige Margot, die als eine der wenigen Frauen einen Platz an der LMU München ergattert hat, auf ihrem Weg in die von Männern dominierte Welt der Mathematik und Spionage. Was als aufregender Job in der Decodierungsabteilung des Vorläufers des Bundesnachrichtendienstes beginnt, entwickelt sich schnell zu einem emotionalen Ritt zwischen persönlichen Freiheit und beruflicher Verpflichtung. Der Kontrast zwischen ihren Hoffnungen auf ein besseres Leben als Journalistin und den Herausforderungen im Büro ist nicht nur spannend, sondern auch sehr berührend.
Charaktere, die bleiben
Margot und ihre beste Freundin Sue sind ein dynamisches Duo, das mich an ihre Seite gefesselt hat. Während Margot als schüchterne, aber ehrgeizige Mathematikerin zeigt, wie leicht man in einer von Männern dominierten Welt übersehen werden kann, ist Sue die freigeistige, kämpferische Freundin, die den Mut hat, für die Rechte der Frauen einzutreten. Und dann ist da noch Willi, der sensible und politisch engagierte Charakter, der immer wieder in Margots Gedanken auftaucht und das Gefühlschaos perfekt abrundet.
Schreibstil, der verzaubert
Hanna Aden hat einen lockeren, bildhaften Schreibstil, der es schafft, historische Begebenheiten lebendig werden zu lassen, ohne je in trockene Fakten abzudriften. Ich habe das Gefühl, durch die Straßen Münchens zu schlendern, während ich Margots innere Konflikte mit jedem Satz intensiver miterlebe. Das ist einfach grandios!
Kritikpunkte
Aber auch ich kann nicht umhin, auf einige kleine Mängel hinzuweisen. Manchmal wird die Handlung etwas vorhersehbar, und der Fokus auf einige romantische Elemente könnte andere Leser:innen stören. Ist ja klar, dass eine emotionale Geschichte auch ihre Klischees haben kann, aber hey, dafür gibt’s genügend Herz und Tiefe!
Fazit
„Die Kryptografin“ ist ein klug konstruierter, charmant erzählter Roman, der nicht nur spannend ist, sondern auch viele wichtige Themen anspricht: Gleichheit, Freundschaft und Courage. Wenn du auf starke Frauenfiguren und historische Romane stehst, ist dieses Buch genau das, was du brauchst. Klare 4 von 5 Sternen für einen lesenswerten Ausflug in die Welt der Kryptografie und das Leben einer tollen Frau im Aufbruch!
⭐⭐⭐⭐☆
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