Rezension zu „Der Weg zum Glück“ von Brenda Rothert
Brenda Rotherts „Der Weg zum Glück“ entführt uns in eine Welt, in der Verlust und Traumata die Protagonisten auf eine unerwartete Reise miteinander verbinden. Im Mittelpunkt stehen die Studentin Kate Camden und der Profi-Eishockeyspieler Jason „Ryke“ Ryker, deren Leben durch Schicksalsschläge in eine dramatische Schieflage geraten. Kate, die sich im letzten Jahr ihres Studiums von der Vorstellung eines eigenständigen Lebens als Mutter verabschieden muss, lebt in ständiger Anpassung an die Umstände. Ryke hingegen scheint auf den ersten Blick alles zu besitzen – Ruhm, Erfolg und eine perfekte Ehe. Doch hinter der Fassade lauern dunkle Wolken, die ihn fortwährend begleiten.
Die Erzählung entfaltet sich in einer eindringlichen Atmosphäre, geprägt von der Trauer, die nicht nur eine emotionale Belastung darstellt, sondern auch als Katalysator für Wachstum und Veränderung fungiert. Rothert gelingt es, die innere Zerrissenheit beider Charaktere überzeugend darzustellen; sie sind nicht einfach auf der Suche nach romantischer Zuneigung, sondern stehen vor der Herausforderung, ihre eigene Trauer zu verarbeiten. Der Weg, auf dem sie einander begegnen, ist alles andere als gradlinig – voller Irrungen und Wirrungen, die den Leser fesseln und mitfühlen lassen.
Besonders gelungen ist die Entwicklung von Kate und Ryke. Durch die Trauer erleben sie nicht nur eine emotionale Entblätterung, sondern auch eine tiefe Verbundenheit. Rothert nimmt sich Zeit, ihre inneren Kämpfe darzustellen; die Dialoge sind authentisch und geben einen Einblick in ihre verletzlichen Seelenlagen. Sie sind keine perfekten Helden, sondern Menschen mit Ecken und Kanten, die erst lernen müssen, sich selbst und dem anderen zu vertrauen. Diese Authentizität lässt die Leserschaft mit ihnen mitfühlen und macht die Beziehung zwischen den beiden umso packender.
Der Schreibstil von Rothert ist einfühlsam, dabei aber nicht schnulzig. Sie meistert die Balance zwischen emotionaler Intensität und nüchterner Realität, was dazu beiträgt, dass das Lesegefühl stets authentisch bleibt. Visuelle Beschreibungen der Umgebung und der inneren Konflikte der Charaktere tragen dazu bei, dass man sich als Leser im Geschehen begleitet fühlt.
Abschließend zeigt „Der Weg zum Glück“, dass Trauer nicht das Ende, sondern oft der Anfang eines neuen Kapitels sein kann. Brenda Rothert schafft es, eine Geschichte zu erzählen, die sowohl Herz als auch Verstand anspricht – nicht als reine Liebesgeschichte, sondern als ein zutiefst menschliches Drama über Verlust und die Kraft der Verbindung. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und die Frage aufwirft, wie weit wir bereit sind, für das Glück zu gehen, und ob wir manchmal dazu bereit sein müssen, uns unseren tiefsten Ängsten zu stellen, um wirklich leben zu können. Trotz der Schwere der Themen liest sich das Werk mit Leichtigkeit und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.