In Liz Tomfordes „Caught Up“ entführt uns die Autorin in die pulsierende Welt Chicagos, wo Baseball der Herzschlag des Lebens ist und die Beziehungen oft so komplex wie die Spielzüge auf dem Feld. Die Geschichte dreht sich um Kai Rhodes, einen gefragten Pitcher, der mit seiner Rolle als alleinerziehender Vater jongliert. Sein Leben wird durch die Ankunft von Miller Montgomery auf den Kopf gestellt, die nicht nur als Nanny für seinen kleinen Sohn Max angestellt wird, sondern auch einen frischen Wind in Kails ernste Welt bringt.
In diesem Roman trifft die „Sprunghafte“ auf den „Verantwortungsbewussten“. Miller ist ein wildes Wesen, das die Leichtigkeit des Lebens verkörpert und stetig daran arbeitet, die festgefahrenen Strukturen um sich herum aufzubrechen. Während sie sich um Max kümmert, entdeckt sie, dass Kai weitaus mehr ist als der gefühlskalte Sportstar, den sie anfangs wahrnimmt. Tomforde gelingt es, die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten durch scharfsinnige Dialoge und lebendige Beschreibungen fühlbar zu machen. Die Chemie zwischen Miller und Kai brodelt förmlich, und zwischen den Zeilen liest man immer wieder den Kampf zwischen Vernunft und Verlangen.
Die Atmosphäre des Buches ist leicht und gleichzeitig intensiv – ein Balancieren auf dem schmalen Grat zwischen Humor und Herzschmerz. Die Autorin versteht es, alltägliche Momente mit tiefem Gefühl aufzuladen. Die Szenen, in denen Miller mit Max spielt oder sie Kai herausfordert, sprühen nur so vor Lebensfreude. Doch Tomforde scheut sich nicht, auch die Schattenseiten der ihre Charaktere zu beleuchten: Kais Ängste, Miller, die sich nicht an ein Leben binden will, und die ständige Frage, ob sie bereit sind, für das, was sie miteinander aufgebaut haben, zu kämpfen.
Stilistisch zeichnet sich „Caught Up“ durch eine flüssige, anschauliche Sprache aus. Tomforde gelingt es, die Gedanken und Emotionen ihrer Protagonisten auf eine Weise zu vermitteln, die tief ins Herz geht, ohne dabei ins Melodramatische abzudriften. Die Erzählweise ist spritzig und direkt, und die kurzen Kapitel bringen einen mit dem richtigen Tempo durch die Geschichte, sodass man immer wieder kurz in die Versuchung gerät, einfach noch eine weitere Seite aufzuschlagen.
Insgesamt ist „Caught Up“ ein erfrischendes Werk, das die Themen Familie, Liebe und das Überwinden von Einschränkungen auf eine charmante und authentische Weise behandelt. Liz Tomforde gelingt es, die Leser in eine Welt zu ziehen, in der die Herausforderungen des Erwachsenwerdens, die Suche nach Zugehörigkeit und die Kraft der Liebe spannend und bewegend erzählt werden. Dieses Buch ist ein erfreuliches Lesevergnügen, das anspricht und zum Nachdenken anregt – und das perfekte Beispiel dafür, wie manchmal der unerwartete Zufall das Leben erneuern kann.