In „Broken Laces“ von Elise Faber wird der Leser in eine Welt entführt, in der das Spiel auf dem Eis nicht nur sportliche Leidenschaft, sondern auch die Dynamik zwischen persönlichen Beziehungen und Familienbindungen widerspiegelt. Die Geschichte entfaltet sich in der Kulisse der Oakland Eagles, einem Hockeyteam, das nicht nur den Zuschauer begeistern, sondern auch die Herzen der Beteiligten in ihren Bann ziehen kann.
Im Zentrum der Handlung steht die faszinierende Beziehung zwischen der Tochter des Teambesitzers und dem neuen Kapitän, Rome. Von der ersten Begegnung an spürt man die Spannung, die zwischen den beiden herrscht. Die Autorin gelingt es mühelos, das Spiel von Anziehung und Zurückhaltung darzustellen, das durch die familiären Auflagen und die damit verbundenen Erwartungshaltungen verstärkt wird. Annika, die Protagonistin, wird als lebendige und kämpferische Figur eingeführt, die trotz des Schutzschirms ihres Vaters nach Freiheit und Leidenschaft strebt. Ihre innere Zerrissenheit zwischen den familiären Verpflichtungen und den eigenen Wünschen wird eindrucksvoll plastisch und nachvollziehbar gestaltet.
Rome, der charmante und gutaussehende Kapitän, verkörpert nicht nur das typische Bild eines gutaussehenden Sportlers, sondern zeigt auch tiefere Facetten seiner Charakterzüge. Die Autorin verleiht ihm eine unaufdringliche Tiefe, die es dem Leser ermöglicht, sich mit ihm zu identifizieren, während er die Herausforderung annimmt, Annika näher zu kommen, trotz der Schatten, die ihr Vater über ihre Verbindung wirft. Seine Entwicklung von einem unbeschwerten Spieler zu einem verantwortungsbewussten Partner vollzieht sich organisch und berührt.
Faber’s Schreibstil ist lebhaft und packend. Sie versteht es, das Tempo der Geschichte geschickt zu variieren, von spannungsgeladenen Momenten auf dem Eis bis hin zu intimen, verletzlichen Gesprächen hinter verschlossenen Türen. Der Dialog zwischen den Charakteren sprudelt vor Witz und Charme, zugleich werden tiefere emotionale Themen behandelt, über die viele Leser innig mitfühlen können. Die Wechselwirkungen zwischen Verbundenheit und Widerstand schaffen eine durchgehende Spannung, die den Leser bis zur letzten Seite fesselt.
Die Atmosphäre des Buches ist eine gelungene Mischung aus der rauen, energiegeladenen Welt des Hockeys und der sanften Verwundbarkeit des Verliebtseins. „Broken Laces“ behandelt Themen wie die Suche nach Identität, Liebe und die Herausforderungen, die mit verbotenen Beziehungen verbunden sind, auf eine Weise, die sowohl glaubhaft als auch berührend ist.
Insgesamt ist Elise Fabers Novelle ein einfühlsames Portrait von verbotenen Gefühlen und den Spielregeln des Lebens und der Liebe. Es ist kein Buch, das sich auf die Höhepunkte der Handlung konzentriert, vielmehr sind es die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Entwicklung der Charaktere, die im Gedächtnis bleiben. „Broken Laces“ ist eine gelungene Lektüre für alle, die gerne in komplexe Liebesgeschichten eintauchen, die gleichzeitig die Herausforderungen des Erwachsenwerdens und die wundersamen, aber auch schwierigen Wege der Liebe erkunden. Ein Erlebnis, das nachhallt und dazu einlädt, über die eigene Vorstellung von Herzensangelegenheiten nachzudenken.