Rezension zu „Bretonische Brandung“ von Jean-Luc Bannalec
Ah, die Bretagne – ein Ort, der bereits beim Gedanken daran die Seele erfrischt. In Jean-Luc Bannalecs zweitem Auftakt mit Kommissar Dupin wird diese malerische Küstenlandschaft zur Kulisse eines schaurig-schönen Geheimnisses. Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Strand, die salzige Brise umspielt Ihr Gesicht, und plötzlich werden Sie mit einer Gänsehaut konfrontiert, weil drei Leichen angespült werden. Ja, so beginnt „Bretonische Brandung“, und ich war sofort gefesselt.
Die Handlung? Es ist ein typischer Tag in der Bretagne – erst entspannend, dann ziemlich schnell turbulent. Kommissar Dupin, unser liebenswerter aber chaotischer Ermittler, hat alle Hände voll zu tun. Drei Tote vor einem der schönsten Strände des Landes, und das während einer verschlafenen Kaffeepause! Während die Seemeilen zwischen Concarneau und den Glénan-Inseln schrumpfen, entfaltet sich ein spannendes Knäuel von Intrigen, das selbst den erfahrensten Krimiautoren die Schamesröte ins Gesicht treiben würde.
Was mir besonders am Herzen lag, sind die Charaktere, vor allem unser Protagonist Dupin. Er ist ein wunderbar unperfekter Held – ein bisschen unorganisiert, ein bisschen schusselig, aber immer mit dem richtigen Gespür für das große Ganze. Und als ob das noch nicht genug wäre, verleiht Bannalec dem Ganzen mit feinem Humor, der sich durch die Dialoge zieht, eine leichtfüßige Note. Man kann sich richtig vorstellen, wie Dupin an seinem Café nippt und über das eigene Chaos schmunzelt.
Natürlich gibt es auch einige kleine Schwächen. Manche Wendungen könnten ein wenig vorhersehbar wirken, und nicht alle Charaktere erhalten die Entwicklung, die sie verdienen. Aber hey, wir sind hier nicht in einem Shakespeare-Stück, sondern in einem Krimi – und solange der lokale Charme und die gelebte Lebensfreude der Bretagne strahlen, kann ich über diese kleinen Stolpersteine hinwegsehen.
Insgesamt lässt sich sagen: „Bretonische Brandung“ ist ein Schmöker, den man sich nicht entgehen lassen sollte – besonders, wenn man sich für die bretonische Kultur und Lebensart interessiert. Verantwortlich dafür ist nicht nur die spannende Handlung, sondern auch die fesselnde Art, wie Bannalec die Kulisse lebendig macht.
Wenn ich dem Buch eine Sternebewertung geben müsste, würde ich ihm solide 3,8 von 5 Sternen verleihen. Wenn Sie nach einem Krimi mit viel lokalem Flair, einer Prise Humor und spannendem Plottwist suchen, dann zögern Sie nicht länger. Ihre nächste Lese-Reise an die Bretonische Küste beginnt jetzt!