18. Präventionsfachtag der Polizei Rotenburg: “Das wird ja immer schlimmer… Jugendgewalt 2024”
Rotenburg (ots) – Am 26. September 2024 fand in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) des Agaplesion Diakonieklinikums Rotenburg der 18. Präventionsfachtag der Polizei Rotenburg statt. In Zusammenarbeit mit der KJP und der Stadt Rotenburg stand die Veranstaltung unter dem Motto: “Das wird ja immer schlimmer…“. Sie richtete sich ganz auf das Thema Jugendgewalt und deren Prävention.
Ausverkauftes Haus
Bereits zwei Wochen vor Ablauf der Anmeldefrist waren alle Plätze restlos ausverkauft, sodass vielen Interessierten leider eine Absage erteilt werden musste. Dies berichtete Ute Schwiebert von der Polizei Rotenburg in ihrer Begrüßung. Gemeinsam mit Fred Krüger, ebenfalls Beauftragter für Präventionsarbeit der Polizei, moderierte sie die Veranstaltung.
Zentrale Bedeutung der Präventionsarbeit
In ihren Grußworten betonten der Polizeipräsident von Lüneburg, Thomas Ring, und der Bürgermeister von Rotenburg, Torsten Oestmann, die zentrale Bedeutung der Präventionsarbeit im Jugendbereich sowie die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Behörden.
Aktuelle Erkenntnisse zur Jugendgewalt
Der erste Vortrag wurde von Susann Prätor, Professorin an der Polizeiakademie Niedersachsen, gehalten. Sie erläuterte die aktuellen Erkenntnisse zur Jugendgewalt in Deutschland und wies auf die leicht steigenden Zahlen der Jugendkriminalität hin. Dabei betonte sie, dass es ebenso wichtig sei, auch die vielen Jugendlichen zu betrachten, die nicht straffällig werden.
Markt der Möglichkeiten
In der Kaffeepause hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich beim “Markt der Möglichkeiten” über verschiedene Angebote zu informieren. Stände des Weißen Rings, der Stadtbibliothek, des Rotenburger Jugendzentrums sowie der Jugendsozialarbeit der Stadt Rotenburg waren vertreten und boten Informationen zur Unterstützung von Jugendlichen an.
Vorträge zu gewaltbereiten Jugendlichen
Ein weiteres Highlight des Tages war der Vortrag von Menno Baumann, Professor für Intensivpädagogik der Kaiserwerther Diakonie Fliedner-Fachhochschule Düsseldorf. Er sprach über gewaltbereite Jugendliche und die Dynamiken, Facetten und Entwicklungen dieses medial fokussierten Phänomens.
Praxisforen und Workshops
Am Nachmittag schlossen sich verschiedene Praxisforen an, die vorab zur Anmeldung offenstanden. Marco Hendreich und Sarah Popp von der JVA Bremervörde stellten das Projekt “Gefangene helfen Jugendlichen” vor, das Jugendlichen die Konsequenzen von Gewalt und Straftaten näherbringen möchte.
Zusätzlich boten Lydia Freienberg und Arne Schmidt von der Polizeidirektion Lüneburg einen Workshop zur Kriminalprävention in Bezug auf den Anstieg der Jugendkriminalität an, in dem das Präventionsprojekt “Wir sind stark” vorgestellt wurde. Lilly Dressel von LOVE-Storm demonstrierte, wie Online-Rollenspiele genutzt werden können, um digitale Zivilcourage zu üben.
René Hornbostel-Rihm von der Kinder- und Jugendpsychiatrie Rotenburg gab Einblicke in präventive Deeskalationstechniken, während Frank Ziemann vom Niedersächsischen Verfassungsschutz anhand von Videos die Einstellungsmuster und Radikalisierungsfaktoren der extremistischen Szene erläuterte.
Erfolgreiche Vernetzung
Am Ende des Fachtags waren sich alle Teilnehmenden einig: Die Veranstaltung war nicht nur ein voller Erfolg in Bezug auf die informativen Vorträge und Foren, sondern auch eine hervorragende Gelegenheit zur Vernetzung. Die Vorfreude auf den nächsten Fachtag im kommenden Jahr ist bereits jetzt spürbar.
Foto von (Augustin-Foto) Jonas Augustin auf Unsplash
Original-Content: news aktuell