FW Lüchow-Dannenberg: Großübung in Lüchow-Dannenberg
Lüchow-Dannenberg (ots) – Landkreis Lüchow-Dbg. (hbi) – “Heißer Sandsack” – unter diesem phantasievollen Namen fand am vergangenen Wochenende eine Katastrophenschutz-Übung unter der Leitung der Kreisfeuerwehr statt. Bis zu 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und DRK übten mehr als 24 Stunden verschiedene Einsatzszenarien.
Realistische Einsatzszenarien trainiert
Die Einsätze der Kreisfeuerwehrbereitschaft unterscheiden sich erheblich von den gewohnten Feuerwehreinsätzen. Die Einheiten setzen sich aus Personal und Fahrzeugen der Samtgemeinden zusammen und dienen ausschließlich der überörtlichen Hilfe. Dies bedeutet, dass die Kräfte nicht „zu Hause“ im Einsatz sind, sondern immer außerhalb des eigenen Landkreises tätig werden. Zudem werden die einzelnen Züge aus mehreren Ortsfeuerwehren gebildet, um die Sicherheit in der eigenen Gemeinde weiterhin zu gewährleisten.
Szenario: Hochwassereinsatz an der Elbe
Der erste Einsatzauftrag führte die vier Züge der Kreisfeuerwehrbereitschaft nach Hitzacker an die Elbe. Im Viertelstunden-Takt trafen etwa 50 Einsatzfahrzeuge im Bereitstellungsraum auf dem Parkplatz Bleichwiesen in Hitzacker ein. Angesichts starker Regenfälle in Tschechien, Polen und Sachsen drohte ein Jahrhunderthochwasser im Nordkreis. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft wurde beauftragt, die Ortskräfte der Samtgemeinde Elbtalaue zu unterstützen und teilweise abzulösen.
Der Auftrag umfasste die Sicherung des Deiches, um ein Überlaufen und Versagen zu verhindern. An der Elbuferstraße wurden mehrere Einsatzabschnitte eingerichtet:
- Erster Abschnitt: Aufbau einer Deichfuß-Sicherung mit Sandsäcken.
- Zweiter Abschnitt: Sicherung undichter Stellen im Deich mit Quellkaden.
- Dritter Abschnitt: Aufkadung zur Erhöhung des bestehenden Deiches.
Insgesamt verlegten die Einsatzkräfte über 2.000 Sandsäcke, die zuvor von den Feuerwehren der Samtgemeinde Lüchow (Wendland) gefüllt wurden.
Einsatz gegen Waldbrand
Der zweite Einsatz am Samstagmorgen führte die Kräfte in die Samtgemeinde Gartow, wo ein Waldbrand gelöscht werden musste. Der starke, drehende Wind hatte das Feuer außer Kontrolle geraten lassen. Die Wasserversorgung gestaltete sich als schwierig, sodass Löschwasser mit langen Förderstrecken in den Wald gebracht werden musste. Tanklöschfahrzeuge unterstützten diesen Einsatz durch Pendelverkehr.
Zusätzlich kam es zu zwei Verkehrsunfällen während der Übung, die schnelle Reaktionen der Einsatzkräfte erforderten.
Abschlussbesprechung und Auswertung
Gegen 17:00 Uhr kehrten alle Einsatzkräfte wieder zum Bereitstellungsraum in Dannenberg zurück. Hier erfolgte eine Abschlussbesprechung, gefolgt von einer Stärkung am Grill des DRK. Nach mehr als 24 Stunden wurde die Großübung offiziell beendet.
Kreisbrandmeister Henning Peters bedankte sich bei den Einsatzkräften aller Organisationen für ihr Engagement und verwies auf einige Schwachstellen, die in den kommenden Monaten analysiert und behoben werden sollen.
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