Welttoilettentag: Mehr Chancengleichheit durch getrennte Toiletten
Hamburg (ots) – Mehr als drei Milliarden Menschen auf dieser Welt haben keinen Zugang zu angemessenen sanitären Anlagen. Besonders Mädchen und Frauen in ärmeren Ländern stellt das vor große Herausforderungen. Zum Welttoilettentag am 19. November macht die Kinderrechtsorganisation Plan International darauf aufmerksam, wie wichtig saubere, sichere und separate Toiletten für ein gesundes Aufwachsen sowie für die Chancengleichheit von Mädchen und Jungen sind.
Negative Auswirkungen auf Bildung
„Ein fehlender Zugang zu Toiletten und sanitären Anlagen kann sich negativ auf die Bildung von Kindern auswirken“, sagt Hannah Meuser von Plan International Deutschland, u.a. verantwortlich für die Betreuung von WASH-Projekten in Westafrika. „Das betrifft vor allem heranwachsende Mädchen. Viele von ihnen sind gezwungen, während ihrer Periode zuhause zu bleiben, weil in ihren Schulen geschützte Toiletten fehlen. Das Risiko, den Anschluss an die Schule zu verlieren, ist groß.“
Maßnahmen von Plan International
Um die Bedingungen für Mädchen und Jungen in ärmeren Regionen zu verbessern, unterstützt Plan International beim Bau separater Toiletten und bei der Versorgung mit kostenfreien Menstruationsartikeln. Begleitend dazu werden Workshops zu Hygienemaßnahmen in Schulen und Gemeinden angeboten.
Sanitärversorgung als Menschenrecht
Das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen ist auch im sechsten Sustainable Development Goal (SDG) der Agenda 2030 der nachhaltigen Entwicklungsziele verankert. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Bemühungen um eine ausreichende Sanitärversorgung für alle Menschen deutlich angezogen werden“, so Hannah Meuser.
Kampagne in Deutschland
Mit der Kampagne „Another period is possible“ setzt sich Plan International auch in Deutschland dafür ein, dass Toiletten in Bildungseinrichtungen mit kostenfreien Binden und Tampons ausgestattet werden. Denn auch hierzulande stellen die Kosten für Menstruationsprodukte insbesondere Jüngere mit schmalem Budget vor finanzielle Herausforderungen. Das hat die von Plan veröffentlichte Umfrage „Menstruation im Fokus“ gezeigt, für die 16 – 49-Jährige zum Thema Periode befragt wurden.
Öffentlichkeit sensibilisieren
Mit der Kampagne einher geht die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Regelung für kostenfreie Menstruationsprodukte in Schulen. Parallel dazu lädt Plan International mit der Aktion „Another toilet is possible“ Betreiber:innen von Cafés, Restaurants, Geschäften und weiteren öffentlichen Einrichtungen dazu ein, mit einem Aufkleber an der Tür zu zeigen, dass sie dort bereits periodenfreundliche Toiletten mit kostenfreien Menstruationsartikeln anbieten. Langfristiges Ziel von Plan International in Deutschland ist es, ein größeres Bündnis aufzubauen, um die Öffentlichkeit noch stärker mit dem Thema Periodengerechtigkeit vertraut zu machen.
Aktivitäten zum Welttoilettentag
Um der Forderung nach kostenfreien Periodenprodukten in öffentlichen Einrichtungen auch in den sozialen Netzwerken Nachdruck zu verleihen, macht Plan International Deutschland gemeinsam mit den Partnerorganisationen menstruflow, Periodensystem und Tamponation, der Periodically GmbH sowie der Influencerin Luisa Gaffga mit einem Video auf den Welttoilettentag aufmerksam.
Alle Informationen zur Kampagne und die Möglichkeit zur Bestellung von Materialien finden sich auf der Website von Plan International unter: www.plan.de/anotherperiod.
Foto von Moritz Kindler auf Unsplash
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