Kühllager von Unilever wird zur Batterie: Revolutionäre Energiespeicherung durch Speiseeis
Hamburg (ots) – Unilever setzt in seinem Tiefkühllager in Heppenheim auf ein innovatives Konzept zur effizienten Nutzung von Energie. Durch die Verwendung von Speiseeis als Energiespeicher wird nicht nur der Stromverbrauch gesenkt, sondern auch die Energiekosten erheblich reduziert.
Effizientes Energiemanagement durch künstliche Intelligenz
Den Kern des Projekts bildet ein flexibles Energiemanagement, das in Kombination mit künstlicher Intelligenz arbeitet. Dies ermöglicht Unilever, den Stromverbrauch in Spitzenzeiten drastisch zu minimieren. Laut Sulyiman Nekzai, Head of Customer Operations bei Unilever DACH, ist die enge Zusammenarbeit mit Energeering für die erfolgreiche Umsetzung entscheidend. „Wir analysieren Daten über Speiseeisproduktion, Lagerbestand, Stromverbrauch, Kühltemperatur, Wettervorhersagen und Börsenstrompreise“, erklärt Nekzai. Diese Datenanalysen erlauben es, den Stromverbrauch sinnvoll zu reduzieren und günstiger zu kaufen, wenn viel erneuerbare Energie zur Verfügung steht.
Tiefkühllager als Schlüssel zur Energiewende
In Zeiten, in denen viel Strom aus erneuerbaren Quellen verfügbar ist, wird das Kühllager auf bis zu -24 Grad heruntergekühlt. Steigen die Strompreise aufgrund einer geringeren Verfügbarkeit erneuerbarer Energien, kann die Energiezufuhr reduziert werden. Über 55.000 Paletten Speiseeis übernehmen dabei die Speicherfunktion. Diese Art von Flexibilität im Energieverbrauch ist nicht nur für Unilever von Bedeutung, sondern könnte auch für die gesamte Branche ein entscheidender Schritt in Richtung der Energiewende sein.
Unilevers Nachhaltigkeitsstrategie im Fokus
Unilever verfolgt seit fast zwei Jahrzehnten eine ehrgeizige Nachhaltigkeitsstrategie. Bereits seit 2012 bezieht das Unternehmen in Deutschland Ökostrom an allen Standorten und hat weltweit 74 Prozent der betrieblichen Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2015 reduziert. Mit dem Pilotprojekt im Tiefkühllager Heppenheim geht Unilever einen Schritt weiter und versucht nicht nur, CO2 einzusparen, sondern auch, die Effizienz und Kosteneffektivität weiter zu erhöhen.
Ein Vorbild für die Branche
Holm Riedel, Geschäftsführer von Energeering, hebt hervor, dass die Flexibilisierung von Kälteerzeugungsanlagen in Deutschland mehrere Millionen Tonnen CO2 jährlich einsparen könnte. Das Projekt in Heppenheim könnte somit einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten und als Modell für andere Unternehmen in der Branche dienen.
Unilever und Energeering zeigen, wie innovative Ansätze zur Nutzung bestehender Ressourcen nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch ökologische Verantwortung mit sich bringen können.
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