Vorläufige Bilanz der Silvesternacht in Hamburg (31.12.2024 – 01.01.2025)
Hamburg (ots) – Anlässlich des Jahreswechsels wurde an zahlreichen Orten in Hamburg ausgiebig gefeiert. Besonders stark frequentiert waren der Bereich der Landungsbrücken, die Binnenalster sowie das Vergnügungsviertel St. Pauli. Die Polizei war mit einem starken Kräfteaufgebot im gesamten Stadtgebiet im Einsatz und führte den zentralen Silvestereinsatz mit etwa 830 Einsatzkräften durch.
Landungsbrücken
Im Bereich der Landungsbrücken hielten sich in der Spitze bis zu 7.500 Personen auf. Gegen 23:10 Uhr leitete die Polizei Verkehrsmaßnahmen ein, um einen sicheren Zu- und Ablauf zu gewährleisten. Die Bundespolizei räumte aufgrund des großen Andrangs kurzfristig die Fußgängerbrücke am Bahnhof Landungsbrücken. Ab 00:50 Uhr verließen die Besuchenden verstärkt den Hafenrand, viele in Richtung des Vergnügungsviertels St. Pauli.
Vergnügungsviertel St. Pauli/Reeperbahn
Insbesondere nach dem Jahreswechsel war ein starker Zulauf in Richtung St. Pauli zu verzeichnen. In der Spitze hielten sich bis zu 30.000 Menschen im Vergnügungsviertel auf. Um einen sicheren Zu- und Ablauf zu gewährleisten, sperrten Einsatzkräfte die Große Freiheit ab etwa 00:15 Uhr und ließen die Feiernden kontrolliert passieren. Ab circa 03:00 Uhr verließen die überwiegend friedlich Feiernden vermehrt das Vergnügungsviertel und machten sich auf den Heimweg.
Innenstadt/Binnenalster
Rund um die Binnenalster hielten sich in der Spitze ungefähr 6.000 Personen auf. Durch Erlass einer Allgemeinverfügung war das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern in der Zeit vom 31.12.2024, 18:00 Uhr, bis zum 01.01.2025, 01:00 Uhr, rund um die Binnenalster und auf dem Rathausmarkt untersagt. Die Mehrheit der Besuchenden hielt sich an die Allgemeinverfügung. Dennoch wurde ab Mitternacht wiederholt Pyrotechnik in der Verbotszone gezündet, was die Polizei mit Lautsprecherdurchsagen ansprach. Der Alsteranleger war ab etwa 18:00 Uhr komplett ausgeleuchtet. Bereits ab etwa 00:15 Uhr setzte eine starke Abwanderung der Feiernden ein.
Exemplarische Einsätze in anderen Stadtteilen
Gegen 22:10 Uhr wurde ein 25-jähriger Deutscher im Erlerring in Hamburg-Wilhelmsburg beim Abfeuern einer Schreckschusswaffe beobachtet. Bei seiner Kontrolle wurden kleine Mengen Kokain und Marihuana aufgefunden. Bei der anschließenden Durchsuchung seiner Wohnung wurden weitere Drogen und eine Machete beschlagnahmt. Der 25-Jährige wurde in Untersuchungshaft genommen.
Gegen 22:50 Uhr bemerkten Passanten der Sultan Ahmet Moschee in Hamburg-Billstedt eine Rauchentwicklung. Es stellte sich heraus, dass im Außenbereich der Moschee zwei Carports und ein Pavillon brannten. Das Feuer breitete sich auf das Vordach der Moschee aus, was zur Evakuierung führte. Die Brandursache ist noch unbekannt.
Gegen 21:30 Uhr wurde die Polizei in die Simon-von-Utrecht-Straße in Hamburg-St. Pauli gerufen, wo ein 51-jähriger Mann drohte, sich von einer Balkonbrüstung zu stürzen. Er konnte von Einsatzkräften gerettet werden, musste jedoch aufgrund seines Gesundheitszustands ins Krankenhaus transportiert werden.
Im Schreyerring in Hamburg-Steilshoop kam es zu einem Vorfall, bei dem Polizeibeamte mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen wurden. Ein 50-jähriger Mann schlug einen Polizeibeamten ins Gesicht und wurde in Gewahrsam genommen. Die Situation konnte beruhigt werden.
In Ochsenwerder kam es kurz nach Mitternacht zu einem tödlichen Böllerunfall, wobei ein 20-jähriger Mann durch nicht zugelassene Pyrotechnik starb. Das Kriseninterventionsteam übernahm die psychosoziale Akutbetreuung der Augenzeugen und Angehörigen.
Polizeiliche Bilanz und Verletzte
Zwischen 18:00 und 06:00 Uhr nahm die Polizei insgesamt 1.079 Einsätze wahr. Aktueller Stand: die Einsatzkräfte haben im Rahmen der BAO Silvester
- rund 120 Straf- und fast 30 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet
- fünf vorläufige Festnahmen getätigt
- 22 Personen in Gewahrsam genommen
- rund 240 Aufenthaltsverbote ausgesprochen
- mehr als einhundert Platzverweise erteilt
- rund 770 Personen überprüft
Neun Polizistinnen und Polizisten sowie ein Feuerwehrbeamter wurden leicht verletzt; zwei von ihnen konnten ihren Dienst nicht fortsetzen.
Zitat Pressesprecherin Sandra Levgrün: „Wir blicken auf eine vergleichsweise ruhige Nacht mit silvestertypischem Einsatzgeschehen zurück. Die meisten Menschen haben in Hamburg friedlich ins neue Jahr gefeiert. Die umfangreichen Präventionsmaßnahmen im Vorfeld und das flexible Einsatzkonzept mit frühzeitigem und konsequentem Einschreiten hat Wirkung gezeigt.“
Foto von (Augustin-Foto) Jonas Augustin auf Unsplash
Original-Content: news aktuell