Studie: Relevanz personalisierter Social-Media-Werbung geht zurück
Hamburg (ots) – Die Nutzung personalisierter Social-Media-Werbung hat einen deutlichen Rückgang erlebt. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Relevanz dieser Werbeform sinkt, während vor allem die Generation Z weiterhin empfänglich dafür bleibt.
Weniger Einfluss und sinkende Passgenauigkeit
Rund acht von zehn Social-Media-Nutzern nehmen personalisierte Inhalte zumindest gelegentlich wahr, jedoch ist die Nutzung im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozentpunkte gesunken. Nur noch 55 Prozent derjenigen, die solche Inhalte wahrgenommen haben, geben an, sich davon beeinflussen zu lassen. Im Jahr 2023 waren es noch 63 Prozent. Gleichzeitig stimmten 66 Prozent der Nutzer zu, dass die Inhalte mit ihren Interessen übereinstimmten, was ebenfalls einen Rückgang im Vergleich zu 70 Prozent im Vorjahr darstellt.
Generation Z erkennbare Zielgruppe
Besonders die 16- bis 29-Jährigen, auch als Generation Z bekannt, zeigen eine hohe Auffassungsgabe für personalisierte Inhalte. 43 Prozent dieser Altersgruppe sehen solche Werbung häufig, während dies nur auf 21 Prozent der Nutzer ab 60 Jahren zutrifft. Dennoch lässt sich auch hier ein Abfall im Einfluss beobachten: Lediglich 66 Prozent der Generation Z, die personalisierte Inhalte wahrgenommen haben, lassen sich davon beeinflussen, was ein Rückgang um acht Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr ist.
Datenschutz und Unternehmensstrategien
Dr. Roland Heintze, geschäftsführender Gesellschafter der PER Agency, äußert, dass das zunehmende Bewusstsein für Datenschutz es Unternehmen erschwert, ihre Kunden im Netz zu verfolgen und gezielte Werbung zu schalten. Er betont, dass es für Unternehmen riskant sei, sich ausschließlich auf Online-Marketing zu konzentrieren. Zukünftig sollten auch andere Kanäle in die Marketingstrategie integriert werden.
Kritik an personalisierter Werbung
Eine deutliche Mehrheit der Nutzer sieht personalisierte Werbung kritisch. 75 Prozent der Nutzer, die solche Angebote wahrnehmen, fühlen sich beobachtet und bevorzugen Anonymität im Internet. Trotz dieser Bedenken finden 59 Prozent der Nutzer die Vorschläge meistens interessant, wobei dieser Wert bei der Generation Z mit 68 Prozent besonders hoch ist.
Einflüsse auf Kaufentscheidungen
In Bezug auf Kaufentscheidungen verlassen sich die Internetnutzer vorwiegend auf Empfehlungen aus ihrem Umfeld. 41 Prozent haben bereits ein Produkt aufgrund einer Empfehlung von Freunden oder Bekannten gekauft, während 36 Prozent dies für Dienstleistungen tun. Die Generation Z ist hierbei am empfänglichsten, da sechs von zehn Jüngeren auf private Empfehlungen reagieren.
Die Studie zeigt, dass Werbung und Online-Aktivitäten von Unternehmen ebenfalls relevant sind: 31 Prozent der Internetnutzer haben Produkte oder Dienstleistungen aufgrund von Fernsehwerbung erworben. Für die Generation Z sind besonders Instagram (60 Prozent) und YouTube (53 Prozent) entscheidende Plattformen.
Über den Social-Media-Atlas
Der Social-Media-Atlas erfasst seit 2011 jährlich die Nutzung Sozialer Medien in Deutschland. Die Studie wird von der PER Agency und dem Marktforscher Toluna in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung herausgegeben.
Die vollständige Studie basiert auf einer Umfrage unter 3.500 deutschen Internetnutzern ab 16 Jahren, die von Januar bis Februar 2024 durchgeführt wurde.
Foto von Moritz Kindler auf Unsplash
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