Photovoltaik im Aufschwung: Deutsche Wildtier Stiftung fordert mehr Rücksicht auf Wildtiere
Hamburg (ots) – Wer durch die Landschaft fährt oder spazieren geht, dem fallen sie auf: Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA), deren Solarpaneele futuristisch im Sonnenlicht glänzen. Derzeit sind in Deutschland auf über 40.000 Hektar Photovoltaik-Freiflächenanlagen installiert – und es sollen noch viel mehr werden. Kurz vor der UN-Klimakonferenz COP29 im November in Baku (Aserbaidschan) sind sich die Teilnehmer einig, dass bis 2030 der Ausbau Erneuerbarer Energien verdreifacht werden soll. Experten prognostizieren, dass dabei mindestens 80 Prozent auf den Ausbau der Photovoltaik entfallen werden.
Solarenergie boomt und die Deutsche Wildtier Stiftung begrüßt diesen Trend
Insbesondere die Photovoltaik bietet eine große Chance für eine dezentrale und naturverträgliche Stromversorgung. Doch so nützlich die Technologie auch ist – es muss sichergestellt sein, dass wichtige Ökosysteme und Lebensraumfunktionen während ihres Aufbaus und ihres Betriebs geschützt werden. Dr. Andreas Kinser, Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung, warnt: “Werden Agrarflächen, Grünland und Brachen oder sogar Moore künftig mit noch mehr Solarpaneelen bestückt, kann das eine Gefahr für viele Wildtierarten bedeuten.” Zum Beispiel könnten Zäune um Photovoltaik-Freiflächenanlagen den Austausch zwischen Populationen wandernder Arten wie dem Rothirsch verhindern.
Forderungen der Deutschen Wildtier Stiftung
Um den Spagat zwischen einer schnellen Energiewende, der Erhaltung der Biodiversität und dem Artenschutz zu meistern, stellt die Deutsche Wildtier Stiftung fünf zentrale Forderungen auf:
- Bereits versiegelte Flächen wie Dächer und Parkplätze müssen im Fokus des beschleunigten Ausbaus der erneuerbaren Energien stehen und sind Freiflächen stets vorzuziehen.
- PV-FFA dürfen nicht in Konkurrenz zu wertvollen Naturgebieten treten!
- Photovoltaik-Freiflächenanlagen dürfen die Aus- und Verbreitung von Wildtieren nicht verhindern. Sie sind beispielsweise so zu planen, dass sie keine zusätzlichen Barrieren darstellen.
- Der Eingriff in Natur und Landschaft durch den Bau von PV-FFA muss kompensiert werden.
- Der Effekt von PV-FFA auf die sie umgebenden Ökosysteme muss intensiver untersucht werden, um die Chancen der Technologie für den Natur- und Artenschutz besser nutzen zu können.
Es ist entscheidend, dass bei der Umsetzung der Photovoltaik-Anlagen auch an den Erhalt der Artenvielfalt gedacht wird, um eine nachhaltige Energiewende zu gewährleisten.
Das gesamte Positionspapier Photovoltaik-Freiflächenanlagen der Deutschen Wildtier Stiftung zum Download finden Sie hier.
Foto von Moritz Kindler auf Unsplash
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