Aufschwung am Wohnimmobilienmarkt: Preise in Deutschland erholen sich
Hamburg (ots) – Gute Nachrichten für Hausverkäufer: Erstmals seit zwei Jahren stehen am deutschen Wohnimmobilienmarkt alle Zeichen auf Erholung. Die Käufernachfrage steigt, während die rückläufige Inflationsrate und Baufinanzierungszinsen für stabile Preise sorgen – wenn auch auf einem niedrigeren Niveau als vor Beginn der negativen Preiskorrekturen 2022.
Stabile Preise auf niedrigem Niveau
So lag im zweiten Quartal 2024 der bundesweite Durchschnittspreis für Eigentumswohnungen bei 3.822 Euro pro Quadratmeter, was 7,8 Prozent unter dem Höchststand von 2022 entspricht. Erstmals wurde kein weiterer Preisrückgang im Vergleich zum Vorquartal verzeichnet. Ein ähnliches Bild zeigt sich auf dem Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser, wo die durchschnittlichen Angebotspreise seit 2022 um 8,9 Prozent gesunken sind und seitdem auf einem Niveau bei knapp 470.000 Euro stabil geblieben sind.
Regionale Unterschiede bei der Markterholung
Die bundesweite Markterholung zeigt in den meisten Regionen eine weitgehend stabile Preisentwicklung, ist jedoch von teils erheblichen regionalen Unterschieden geprägt. Im zweiten Quartal 2024 legten die Angebotspreise für Eigentumswohnungen in Städten wie Kassel, Bochum, Osnabrück und Lübeck um mehr als 4 Prozent zu.
Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 1,29 Millionen Euro im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser bleibt München auch im zweiten Quartal 2024 der teuerste Wohnstandort Deutschlands.
Energieeffizienz als zentraler Faktor
Energieeffizienz und der energetische Zustand von Bestandsimmobilien gehörten zu den zentralen Herausforderungen des deutschen Wohnimmobilienmarktes 2024. Der Druck auf verfügbare Wohnflächen infolge des Bevölkerungswachstums bleibt hoch. Bereits 2023 reichten die Baufertigstellungen nicht aus, um den Bedarf an Wohnraum zu decken.
Steigende Energiekosten und strengere gesetzliche Vorgaben machen die energetische Sanierung von Bestandsbauten zur Priorität. Objekte der Energieeffizienzklassen B bis A+ verzeichnen konstante Preissteigerungen, während bei Immobilien mit einer Energieeffizienzklasse C oder niedriger deutliche Preisrückgänge registriert werden.
Steigende Mieten und Kapitalanlage
Die unzureichenden Baufertigstellungen verstärken den bestehenden Nachfrageüberhang auf dem Wohnungsmarkt. Dies zeigt sich an den Mietmärkten, wo die Knappheit zu spürbaren Mietpreissteigerungen geführt hat. Im ersten Halbjahr 2024 stieg die durchschnittliche Angebotsmiete bundesweit um mehr als 6 Prozent auf 9,76 Euro pro Quadratmeter.
Steigende Mieten und gesunkene Kaufpreise führen zu einer verstärkten Nachfrage nach Wohnimmobilien als Kapitalanlage.
Ausblick: Fortsetzung des Aufwärtstrends
Der Ausblick für das verbleibende Jahr 2024 zeigt eine weitgehend fortschreitende Marktstabilisierung. Besonders in mittleren und sehr guten Lagen werden wieder Preisanstiege erwartet. Mittelfristig wird ein anhaltend dynamischer Wohnimmobilienmarkt prognostiziert, geprägt von langfristigen Faktoren wie Energieeffizienz, demografischen Veränderungen und dem anhaltenden Wohnraumdruck.
Die Entwicklungen am Wohnimmobilienmarkt bleiben spannend und bieten zahlreiche Chancen.
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