Startseite Regio PostHamburger Post Märzwahnsinn der Alpenschneehasen: Hektische Paarungszeit und Bedrohungen durch den Tourismus

Märzwahnsinn der Alpenschneehasen: Hektische Paarungszeit und Bedrohungen durch den Tourismus

von Nordische Post
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Verrückte Hasen: Der Märzwahnsinn der Alpenschneehasen

Hamburg (ots) – Der März ist für Alpenschneehasen eine besonders hektische und kräftezehrende Zeit: Die sogenannte „March Madness“, zu Deutsch „der Märzwahnsinn“, hat die Hasen im Hochgebirge erfasst. Das Tier des Jahres ist im Liebestaumel – und der ist wild.

Paarungszeit im März

In der Paarungszeit, die im März einen Höhepunkt erreicht und bis in den Juni andauern kann, verfolgen die Männchen die Weibchen schnell und unermüdlich – und das sogar am helllichten Tag. Oft werden die Häsinnen von mehreren Verehrern gleichzeitig umgarnt. Um den stärksten Hasen zu ermitteln und sicher zu gehen, dass der Nachwuchs einen Vater mit guten Genen bekommt, testet die Häsin den Hasen in einem hitzigen Boxkampf: Wie im Boxring springen Hase und Häsin auf den Hinterläufen umeinander herum und teilen Hiebe aus. Nur kräftige Rammler halten dies durch und werden von den Weibchen zur Paarung zugelassen.

Häsinnen können während einer Tragezeit von etwa 50 Tagen in seltenen Fällen sogar nochmals befruchtet werden. Dann befinden sich Junghasen unterschiedlicher Entwicklungsstadien zeitgleich in der Gebärmutter, und der Abstand zwischen zwei Geburtsereignissen verkürzt sich trotz vergleichsweiser langer Trächtigkeit deutlich – diesen Trick von Mutter Natur nennt man Superfötation oder Schachtelträchtigkeit.

Herausforderungen durch Tourismus und Klimawandel

Zusätzlich zum innerartlichen Stress kommt noch eine weitere Belastung auf die Schneehasen zu: Der Schnee- und Skitourismus. Gerade in den Höhenlagen dringen immer mehr Wintersportler in die Rückzugsgebiete der Alpenschneehasen ein. Doch jede Störung durch Menschen bedeutet zusätzliche Belastung: Aufgeschreckte Hasen müssen flüchten und verbrauchen dabei wertvolle Energie.

Studien deuten darauf hin, dass ein hoher Stresslevel die Fortpflanzungsquote senkt, sagt Lea-Carina Hinrichs, Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Ob es weniger erfolgreiche Paarungen oder eine geringere Überlebensrate der Jungtiere gibt, ist Gegenstand aktueller Forschung. Außerdem hat der Schneehase mit weiteren Widrigkeiten durch den Klimawandel zu kämpfen. Denn sein Lebensraum verändert sich: Eine geschlossene Schneedecke gibt es immer weniger und nur in immer höheren Lagen. Dadurch schrumpfen die Rückzugsräume, in denen der Alpenschneehase mit seinem weißen Winterfell gute Deckung findet – Fressfeinde wie Steinadler oder Fuchs haben leichtes Spiel.

Beobachtungen im März

Die Alpenschneehasen, die den Winter überstanden haben, sind jetzt im März mit Geduld und dem nötigen Respekt für die Tiere zu beobachten – bei ihren verrückten Paarungsritualen in ihrer wilden, rastlosen „March Madness“.

Infokasten

Die Deutsche Wildtier Stiftung sucht den Alpenschneehasen! Bis Ende März 2025 bittet die Stiftung darum, Sichtungen von weißen Alpenschneehasen unter der E-Mail-Adresse [email protected] zu melden. Dabei sind genaue Angaben hilfreich: Standort (am besten in Form von Geodaten), Datum und Uhrzeit der Sichtung, die Anzahl der Tiere sowie, wenn möglich, ein Foto.

Foto von Moritz Kindler auf Unsplash

Original-Content: news aktuell

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