Medien-Trendmonitor 2025: Herausforderungen im Journalismus
Hamburg (ots) – Der Medien-Trendmonitor von news aktuell identifiziert wirtschaftlichen Druck, den Spannungsbogen zwischen Qualität und Tempo sowie den Bedeutungsverlust traditioneller Medien als die größten Herausforderungen für den Journalismus.
Risiken und Herausforderungen
65 Prozent der Befragten sehen sinkende Einnahmen, rückläufige Auflagenzahlen und fehlende alternative Geschäftsmodelle als zentrale Schwierigkeiten für den Journalismus. Außerdem benennen 61 Prozent den Spagat zwischen Qualität und Geschwindigkeit als Problem und 60 Prozent verweisen auf den Bedeutungsverlust traditioneller Medien durch veränderte Mediennutzung.
Die Umfrage zeigt zudem, dass 53 Prozent der Journalistinnen und Journalisten den gestiegenen Zeit- und Arbeitsdruck aufgrund von Fusionen, Personalabbau und höheren Anforderungen als drängendes Problem wahrnehmen.
Gesellschaftliche Entwicklungen
Zusätzlich zu wirtschaftlichen Faktoren sehen fast 49 Prozent der Befragten die Zunahme an Desinformation als Gefahr. 44 Prozent äußern Bedenken über den Vertrauensverlust in Medien, während 43 Prozent politischen und gesellschaftlichen Druck, einschließlich Polarisierung und Einflussnahme, als gravierend empfinden.
Die Einführung neuer Technologien stellt eine weitere Herausforderung dar: 41 Prozent der Journalistinnen und Journalisten betrachten den Einsatz von Künstlicher Intelligenz als problematisch, während 38 Prozent die Konkurrenz durch soziale Medien und Messenger-Dienste als Bedrohung für den klassischen Journalismus sehen.
Persönliche Belastungen
Auf persönlicher Ebene spiegelt sich die angespannte Lage in der journalistischen Arbeit wider. 56 Prozent der Befragten fühlen sich durch die Überflutung mit irrelevanten PR-Mails belastet, während ebenso viele mit Zeitmangel für tiefgehende Recherche kämpfen. 51 Prozent empfinden hohen Arbeitsdruck durch Multitasking und knappe Personalressourcen.
35 Prozent der Journalistinnen und Journalisten sehen die zunehmende technische Komplexität, insbesondere im digitalen Bereich, als Herausforderung. Darüber hinaus empfinden 32 Prozent den Umgang mit wachsender Desinformation als belastend.
Konkurrenz und Weiterbildung
Ein Fünftel der Befragten sieht auch den Erwartungsdruck, sich selbst zu vermarkten, als belastend an, während 15 Prozent die psychische Belastung durch äußeren Druck und Hatespeech thematisieren. 14 Prozent bemängeln fehlende oder unzureichende Weiterbildungsmöglichkeiten, die ihre Tätigkeit erschweren.
Die Resultate der Umfrage zeigen, dass die größten Herausforderungen im Journalismus vielfältig und komplex sind.
Bildunterschrift: Foto von Moritz Kindler auf Unsplash
Original-Content: news aktuell