Bessere Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand in Hamburg
Hamburg, 02.04.2025 – Im Rahmen eines Herz-Kreislaufstillstandes erhalten jährlich ca. 60.000 Menschen Wiederbelebungsmaßnahmen durch den Rettungsdienst. Die Berufsfeuerwehr Hamburg hat gemeinsam mit mehreren Hamburger Kliniken einen einfacheren, schnelleren Ablauf zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem refraktären Kreislaufstillstand entwickelt.
Bei einem refraktären Herz-Kreislaufstillstand reichen die Standardmaßnahmen der Wiederbelebung nicht aus, um einen nachhaltigen Spontankreislauf wiederherzustellen. Durch den Einsatz von Kreislaufunterstützungssystemen, wie der extrakorporalen Reanimation (ECMO), können die Überlebenschancen dieser akut lebensbedrohten Menschen deutlich verbessert werden.
Kliniken und Feuerwehr kooperieren
Die Asklepios Kliniken Altona, Harburg, Nord und St. Georg, das Albertinen Krankenhaus Schnelsen, das Marienkrankenhaus sowie das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) haben gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Hamburg die Umsetzung von ineinandergreifenden Maßnahmen erarbeitet. Dazu gehören:
- eine strukturierte Erstversorgung durch die Notarztteams der Feuerwehr,
- ein schneller Transport der Patientinnen und Patienten in ein geeignetes Krankenhaus, und
- eine zeitgerechte Versorgung der Betroffenen mit einem extrakorporalen Kreislaufunterstützungssystem, um Spätschäden des Herz-Kreislaufstillstands zu vermindern.
Hamburg als Vorreiter
Hamburg ist damit die erste Großstadt in Deutschland, die die Initiative der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) mit einem strukturierten, stadtweit abgestimmten Ansatz aufgreift. Die DGK verfolgt mit ihrer Kampagne „In 20 – 20 – 20 bis 2025“ das Ziel, die Überlebensraten bei Herz-Kreislaufstillständen durch die Anwendung spezialisierter Behandlungsstrategien zu steigern.
„Unsere Rettungsdienste arbeiten eng mit den Kliniken zusammen, um die Versorgungskette von der Notfallmeldung bis zur spezialisierten Behandlung nahtlos zu gestalten“, sagte Herr Godo Savinsky, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr Hamburg.
Wichtiger Fortschritt in der Notfallversorgung
PD Dr. med. Sara Sheikhzadeh (Chief Medical Officer Asklepios) bezeichnete die Initiative als Meilenstein in der Notfallversorgung. „Eine Vereinheitlichung der Prozesse über alle Träger hinweg erlaubt es, diese lebensrettende Maßnahme flächendeckend anzubieten – ein einmaliges Konzept in Deutschland!“
Prof. Dr. Paulus Kirchhof, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie des UKE, ergänzte: „Wir werden das Konzept als unabhängige Berater wissenschaftlich begleiten und die gesteckten Ziele überprüfen, damit in Zukunft möglichst viele Patientinnen und Patienten davon profitieren können.“
Prof. Dr. Edith Lubos, Chefärztin der Klinik für Kardiologie am Kath. Marienkrankenhaus, hob hervor, dass das neue ECMO-Programm wichtige Fortschritte für die Notfallversorgung ermöglicht und die Betroffenen zügig in ein spezialisiertes Zentrum gebracht werden.
Prof. Dr. med. Karsten Sydow, Chefarzt der Klinik für Kardiologie des Albertinen Krankenhauses, erklärte, dass die Initiative durch die enge Vernetzung zwischen Rettungsdienst und Kliniken die entscheidenden Minuten noch besser nutzen kann.
Fazit: Verbesserte Effizienz im Rettungswesen
Die Partner betonen, dass die Kooperation die Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten mit einem refraktären Herz-Kreislaufstillstand erhöhen soll. Ein zentraler Baustein des Konzepts ist die kontinuierliche Schulung von Rettungsdienstpersonal und Klinikteams sowie eine enge Abstimmung zwischen den beteiligten Institutionen.
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