Startseite Regio PostHamburger Post Frühlingserwachen in der Natur: Gefahr für Bodenbrüter und Junghasen durch landwirtschaftliche Arbeiten

Frühlingserwachen in der Natur: Gefahr für Bodenbrüter und Junghasen durch landwirtschaftliche Arbeiten

von Nordische Post
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Schutz von Bodenbrütern und Junghasen: Handlungsaufruf der Deutschen Wildtier Stiftung

Hamburg (ots) – Wer in diesen Tagen an Wiesen und Weiden vorbeispaziert, kann den Gesang der Feld- und Heidelerchen hören. Mit etwas Glück ist sogar der Kiebitz zu entdecken, der aus seinem Winterquartier zurückgekehrt ist. Die Bodenbrüter balzen und bald beginnt die Brutzeit. Gleichzeitig starten auch die Landwirte ihre arbeitsintensive Frühjahrssaison. Das schwere Gerät, wie Walzen, Striegel und Schleppen, stellt für Bodenbrüter und junge Hasen im Grünland eine große Gefahr dar. Gelege werden zerstört und die Hasen oft tödlich verletzt.

Jedes zerstörte Gelege der am Boden brütenden Vogelarten ist ein herber Verlust für den Artenschutz. Fast alle Bodenbrüterarten in Deutschland sind gefährdet. Ihre Bestände sind, insbesondere aufgrund der intensiven Landwirtschaft, rückläufig. Das Rebhuhn und der Kiebitz haben in den letzten 45 Jahren über 90 Prozent ihres Bestands eingebüßt. Der Wachtelkönig ist auf der Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuft, während der Große Brachvogel sogar als „vom Aussterben bedroht“ gilt. Auch der Feldhase zählt zu den gefährdeten Arten.

Beitrag der Jäger zum Wildtierschutz

Dr. Andreas Kinser, Leiter Natur- und Artenschutz bei der Deutschen Wildtier Stiftung, betont: „Ein wesentlicher Beitrag zum Schutz von Bodenbrütern und Junghasen könnte zukünftig aus den Reihen der Jäger kommen.“ Sie starten Ende April mit der Rehkitzsuche per Drohne und Wärmebildkamera. „Wenn einige Teams schon jetzt das Grünland vor jedem landwirtschaftlichen Arbeitsgang absuchen würden, könnten sie einen wesentlichen Beitrag zum Bodenbrüterschutz leisten und außerdem Tierleid verhindern.“

Eine Umfrage der Deutschen Wildtier Stiftung hat gezeigt, dass Rehkitze mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 97 Prozent in einer Wiese gefunden werden können (hier klicken: https://bit.ly/41ErQXC). Drohnentechnik ermöglicht es, neben Rehkitzen auch Bodenbrüter oder Junghasen sicher aufzuspüren. „Je früher im Jahr gesucht wird, desto größer sind die Erfolgschancen,“ so Kinser. Auf einem Hektar Suchfläche wurden im Monat März fast zehnmal so viele Gelege von Bodenbrütern gefunden wie im Monat Mai.

Handlungsanleitung für den Wildtierschutz

Wer Anfang April das Grünland vor jedem landwirtschaftlichen Arbeitsgang absucht, kann die gefundenen Gelege mit Fähnchen markieren und so vor den Maschinen schützen. Junghasen werden behutsam und mit Handschuhen an den Wiesenrand gesetzt, um sie nach der Mahd von den Retterinnen und Rettern wieder auf die Fläche zu bringen. Außerdem fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auch in diesem Jahr die Anschaffung von Drohnen zur Jungwildrettung für Jäger.

Kleine Bodenbrüter-Eierkunde

Manche Bodenbrüter bevorzugen Ackerland, andere Wiesen und Weiden. Die kleinsten Eier legt das Braunkehlchen (1,8 x 1,4 Zentimeter), die größten der Große Brachvogel (4,7 x 6,8 Zentimeter).

  • Feldlerche: 3 bis 5 hellbraune, dunkel gefleckte Eier (2,2 x 1,7 Zentimeter).
  • Kiebitz: 3 bis 4 gut getarnte olivgrüne bis braune Eier (4,5 x 3,2 Zentimeter).
  • Rebhuhn: 10 bis 20 gelblich bis olivfarbene Eier (3,5 x 2,5 Zentimeter).
  • Bekassine: 3 bis 4 hellbraune bis olivgrüne, dunkel gefleckte Eier (4 x 3 Zentimeter).
  • Wachtelkönig: 8 bis 12 cremefarbene Eier mit rotbraunen Flecken (3,6 x 2,6 Zentimeter).

Bilder der Eier / Gelege auf Anfrage.

Foto von Moritz Kindler auf Unsplash

Original-Content: news aktuell

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