Die große BRIGITTE Studie “Generation Wir”: Wie junge und ältere Frauen zueinander stehen
Hamburg (ots) – BRIGITTE feiert sein 70-jähriges Bestehen und nutzt dieses Jubiläum, um in einer umfassenden Studie zu analysieren, wie die verschiedenen Generationen von Frauen zueinander stehen. Die Ergebnisse der Studie wurden am 25. September 2023 vorgestellt und zeigen sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen jungen und älteren Frauen auf.
Gemeinsamkeiten und Herausforderungen
Die Studie, durchgeführt vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa in Kooperation mit der Soziologin Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky von der LMU München, befragte 2.006 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 75 Jahren. Überraschenderweise zeigen die Ergebnisse, dass der Zusammenhalt unter Frauen größer ist als angenommen. Eine Mehrheit der Befragten fühlt sich untereinander unterstützend, obwohl es auch erhebliche Herausforderungen gilt zu bewältigen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen zudem, dass viele Frauen der Meinung sind, dass sich der Schutz vor (sexualisierter) Gewalt in den letzten 30 Jahren nicht verbessert hat. 35 Prozent der Befragten glauben, dass sich wenig getan hat, während 11 Prozent angeben, die Lage habe sich sogar verschlechtert.
Gemeinsam für Gleichstellung und Solidarität
Der Titel der Studie, “Generation Wir”, verdeutlicht den Wunsch nach mehr Verständnis und Unterstützung zwischen den Generationen. Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky sieht hierin einen Appell, die verschiedenen Gruppen dazu zu ermutigen, einander zuzuhören und gemeinsame Ziele zu verfolgen. Besonders wichtig sind Themen wie Gleichstellung und die faire Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit.
Ein Blick auf die Solidarität der Frauen
Wider dem Klischee vom “Zickenkrieg” zeigen die Ergebnisse, dass 63 Prozent der befragten erwerbstätigen Frauen angaben, sich im Job häufig gegenseitig zu unterstützen. Auch Mütter bestätigen dies: 41 Prozent fühlen sich gegenseitig unterstützt. Dieses positive Bild wird von der Wertschätzung der jungen Frauen für ältere Generationen begleitet. Über 70 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sehen ältere Frauen als hilfsbereit und engagiert in gesellschaftlichen Belangen.
Die Herausforderungen der Gleichstellung
Trotz positiver Erfahrungen sehen sowohl junge als auch ältere Frauen noch großen Handlungsbedarf. Fast jede zweite Frau fühlt, dass der Schutz vor Gewalt und Sexismus nicht ausreichend verbessert wurde. Ähnlich düster ist das Bild in Bezug auf das Thema faire Bezahlung: 29 Prozent finden, dass es hier seit den Neunzigern kaum Fortschritte gegeben hat. Ein ermutigender Konsens zeigt sich jedoch hinsichtlich der Maßnahmen, die ergriffen werden sollten, um die Gleichstellung zu fördern.
Forderungen zur Verbesserung der Gleichstellung
Die Studienteilnehmenden sind sich einig über die erforderlichen Schritte zur Förderung der Gleichstellung. Über 70 Prozent halten eine gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit, höhere Löhne in Pflege- und Bildungsberufen sowie bessere Gesetze gegen sexuelle Belästigung und Gewalt für notwendig. Eine gesetzliche Frauenquote in Parlamenten und Unternehmen stößt hingegen auf geringes Interesse.
Die BRIGITTE Studie “Generation Wir” bietet einen tiefen Einblick in die Verhältnisse und Herausforderungen, mit denen Frauen in Deutschland konfrontiert sind. Die Ergebnisse sind ein Ausgangspunkt für weitere Diskussionen und mögliche Veränderungen in der Gesellschaft.
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