Bischöfin Fehrs zu Neujahr 2025: „Es braucht mutige und beherzte Menschen“
Hannover/Hamburg (ots) – Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, hat für das Jahr 2025 zu einer Kultur der Offenheit und gegenseitigen Achtung aufgerufen. Diese Werte, so Fehrs, gründen in einer christlich verstandenen Freiheit, die alles andere als beliebig ist. Sie sei „offen für unterschiedliche Sichtweisen“, dabei jedoch „klar parteiisch“: „Positioniert – für die anderen“.
Jahreslosung 2025: „Prüfet alles und behaltet das Gute“
Die auf den Apostel Paulus zurückgehende Jahreslosung für 2025 „Prüfet alles und behaltet das Gute“ (1. Thess 5,21) versteht Bischöfin Fehrs als „eine Ansage, gemeinsam alles auf den Weg zu bringen, damit die Menschen nicht nur in diesem Land in Würde leben können“. Sie fordert dazu auf, alles uns Mögliche zu tun, damit „die verwundete Erde gesunden und unser Land ein freies und demokratisches bleiben kann“.
Wichtige Aufforderung zur Prüfung
Die biblische Aufforderung, alles zu prüfen, sei insbesondere in einem Wahljahr von Bedeutung. Fehrs betont: „Man prüfe genau, wer zur Menschenfreundlichkeit fähig ist – und ordne es ein, wenn Extremisten Nächstenliebe nur fürs eigene Volk fordern.“ In krisenhaften Zeiten, in denen das Böse „der Seele zusetze“, ruft die Jahreslosung dazu auf, „nicht der Angst und der Wut die Macht überlassen, sondern mit Offenheit und christlicher Freiheit die Fülle menschlicher Möglichkeiten prüfen“.
Ermutigung durch Offenheit
Bischöfin Fehrs sieht in der Offenheit dieser Freiheit etwas Ermutigendes. „Das Zutrauen in die Entscheidung für das Gute und die klare innere Orientierung an Jesus Christus scheinen mir ungeheuer hilfreich und tröstlich zu sein“, so die Hamburger Bischöfin. Sie warnt davor, den Kopf in den Sand zu stecken oder auf einmal gefassten Meinungen zu beharren. „Es braucht mutige und beherzte Menschen“, erklärt sie, die den Bedürftigen Hoffnung, Schutz und eine Zuflucht bieten.
Gemeinsame Werte über Unterschiede hinweg
Fehrs hebt hervor, dass der gemeinsame Wille, das Leben zu schützen, eine tragfähige Verbindung über kulturelle und religiöse Unterschiede sein kann. Sie erinnert daran, dass Weihnachten und Chanukka in der vergangenen Woche parallel gefeiert wurden und christlich-jüdische Begegnungen stattfanden. „Es ist gut, dass alle Religionen zusammenstehen und einander zurufen Schalom. In diesen Zeiten! Wir feiern die Hoffnung und das Leben, und das Licht wird über die Dunkelheit gewinnen“, so Bischöfin Fehrs.
Der Gottesdienst, in dem Bischöfin Fehrs predigt, findet am 1. Januar 2025 um 17 Uhr im Berliner Dom statt und wird live übertragen.
Foto von Moritz Kindler auf Unsplash
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